Verlaufsform

Die Verlaufsform ist eine grammatische Konstruktion aus einem Hilfsverb und einer infiniten oder nominalen Verbform (oft noch in einen Präpositionalausdruck eingebettet) und bezeichnet ein ausgedehntes Ereignis, das zum betreffenden Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist. Eine typische Verwendung ist auch, dass ein Verb in der Verlaufsform einen zeitlichen Rahmen liefert, in den ein zweites, eventuell punktuelles Ereignis fällt.[1]

Die Verlaufsform wird, vor allem in der Sprachwissenschaft, auch als Progressiv-Form bezeichnet. Im engeren Sinn ist Progressiv allerdings die Bezeichnung für eine semantische Kategorie, die die Interpretation der Verlaufsform darstellt, aber auch als Interpretation anderer Verbformen auftreten kann. Das Progressiv ordnet sich damit in eine Familie von Formen des imperfektiven Aspekts ein. Im Gegensatz zu Aspektformen von Verben kann die Verlaufsform jedoch schwächer grammatisiert sein. In Sprachen wie dem Englischen ist sie jedoch Teil der grammatischen Kategorie des Aspekts.

  1. Helmut Glück (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. 4. aktualisierte u. überarbeitete Auflage. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart u. Weimar 2010. Lemma: „Progressiv“ S. 535.

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