Verwerfung (Geologie)

Die „Blue Anchor Fault“, eine Abschiebung in triassisch-frühjurassischen Sedimentgesteinen an der Südküste des Bristol Channels, Grafschaft Somerset, England. Der Störungskontakt zwischen den kontinentalen Rotsedimenten (rechts) und den jüngeren, stärker marin beeinflussten Tonsteinen, Mergeln und Kalksteinen (links) ist nicht nur im Kliff, sondern auch auf dem Strand bzw. der Brandungs­plattform zu sehen.

Eine Verwerfung (auch Sprung, Verschiebung oder Störung im engeren Sinne) ist eine tektonische Zerreiß- oder Bruchstelle im Gestein, an der über Distanzen vom Zentimeterbereich bis zu einigen Dutzend bis hundert Kilometern zwei Gesteinsbereiche oder Krustenteile gegeneinander versetzt sind. Diese Gesteinsbereiche werden Bruchflügel, Blöcke oder Schollen genannt. Den Versatz bezeichnet man als Sprunghöhe bzw. Sprungweite. Während der Überbegriff Störung im weiteren Sinn auch verschiedene Arten plastischer Verformung mit einschließen kann, wird als Verwerfung nur das Resultat einer bruchhaften Verformung bezeichnet. Die entsprechende Tektonik wird als Bruchtektonik bezeichnet. Verwerfungen sind daher stets im obersten Teil der Erdkruste entstanden. Die Schnittlinie einer Verwerfung mit der Geländeoberfläche bzw. der Oberfläche des anstehenden Gesteins wird als Störungslinie, Bruchlinie oder Verwerfungslinie bezeichnet.[1]

  1. Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 12. Auflage. Spektrum Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-1810-4, S. 181 f.

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