Vetera

Lage der Legionslager Vetera und der Colonia Ulpia Traiana im Verlauf des Niedergermanischen Limes

Vetera (auch: Vetera Castra; zuweilen in der älteren Literatur, auf Landkarten und umgangssprachlich auch Castra Vetera) war der Name für den Ort zweier zeitlich aufeinander folgender römischer Legionslager in der Provinz Germania inferior nahe dem heutigen Xanten am Niederrhein. Die Legionslager von Vetera gehörten zum Niedergermanischen Limes und sind seit 2021 Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes.

In der Forschung und in der wissenschaftlichen Literatur wird zwischen dem älteren Kastellplatz Vetera I (13/12 v. Chr.[1] bis 70 n. Chr.) und dem jüngeren Kastellplatz Vetera II (71 bis mindestens ins 3. Jahrhundert) differenziert, die etwa eine römische Meile (mille passus = knapp 1500 m) auseinanderlagen. Vetera gehörte zu den bedeutendsten Garnisonen an der Nordflanke des römischen Imperiums und war in seiner Frühzeit eine wichtige Aufmarschbasis für die rechtsrheinischen Expansionsbestrebungen der Römer. Heute liegt Vetera I auf unbebautem Gelände im Stadtgebiet Xantens, Vetera II dagegen in einer Tiefe von bis zu zehn Metern unter der Wasseroberfläche eines Baggersees.[2][3]

  1. Da von Tacitus überliefert worden ist, dass Vetera von Augustus errichtet worden sei, und dieser sich in den Jahren von 16 v. Chr. bis 13 v. Chr. in Gallien aufgehalten hatte, war man zuweilen geneigt, das früheste Lager in diese Zeit zu datieren. Das Fundmaterial, insbesondere die gefundenen Töpferstempel und Terra-Sigillata-Typen, weist jedoch in die Zeit des Beginns der Germanenoffensive oder kurz davor. Nach Michael Gechter: Die Anfänge des Niedergermanischen Limes. In: Bonner Jahrbücher. 179, 1979, S. 106–110.
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Böcking Vetera II.
  3. Dirk Schmitz: Das Lager Vetera II und seine Legionen. In: Martin Müller, Hans-Joachim Schalles, Norbert Zieling (Hrsg.): Colonia Ulpia Traiana. Xanten und sein Umland in römischer Zeit. Zabern, Mainz 2008, ISBN 978-3-8053-3953-7, S. 141–170.

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