Vlad III.

Porträt Vlads III. Drăculea (spätes 16. Jahrhundert, Schloss Ambras Innsbruck)

Vlad III., besser bekannt als Vlad der Pfähler[1] (* um 1431 in Schäßburg (unbelegte traditionelle Annahme) oder in Nürnberg[2]; † um die Jahreswende 1476/1477)[3], war 1448, 1456–1462 und 1476 Woiwode des Fürstentums Walachei. Sein Beiname Drăculea [ˈdrəkule̯a] (deutsch „Der Sohn des Drachen“, von lateinisch draco – „Drache“) leitet sich nach der von Historikern am häufigsten akzeptierten These von der Mitgliedschaft seines Vaters Vlad II. Dracul im Drachenorden Kaiser Sigismunds ab. Der Drache wurde auch im Woiwodensiegel geführt.[4][5] Dieser Beiname wurde bisweilen auch als „Sohn des Teufels“ verstanden, da das rumänische Wort drac auch „Teufel“ bedeutet.

Bekanntheit erlangte Vlad III. zum einen durch seinen Widerstand gegen das Osmanische Reich und dessen Expansion auf dem Balkan, zum anderen wegen seiner angeblichen Grausamkeit. In pamphletartigen Prosaerzählungen des 15. Jahrhunderts wird er in agitatorischer, politisch-polemischer Weise beispielsweise als Menschenschlächter, der „dy iungen kinder praten“ ließ, dargestellt.[6] Er soll eine Vorliebe für Hinrichtungen durch Pfählung gehabt haben, die ihm in christlichen Gebieten posthum, ca. 1550, einen weiteren Beinamen einbrachte: Țepeș [ˈtsepeʃ] (deutsch „Pfähler“), wobei er davor aus dem gleichen Grund von den Osmanen Kazıklu Bey oder Kazıklı Voyvoda genannt wurde (gleiche Bedeutung).[7]

Die politisch motivierten Legenden über Gräueltaten des Woiwoden fanden während des 15. und 16. Jahrhunderts besonders im deutschen und russischen Raum weite Verbreitung.

Die Namensform Dracula inspirierte den irischen Schriftsteller Bram Stoker zu seiner Romanfigur Dracula.

  1. Alexander Freund: Vlad III: Weinte der echte Graf Dracula blutige Tränen?, Deutsche Welle, 23. August 2023.
  2. Heiko Haumann: Dracula. Leben und Legende, München 2011, S. 8.
  3. Ralph-Peter Märtin: Dracula. Das Leben des Fürsten Vlad Țepeș. Wagenbach, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-8031-2065-9, S. 155.
  4. Ralph-Peter Märtin: Dracula. Das Leben des Fürsten Vlad Țepeș. Wagenbach, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-8031-2065-9, S. 9.
  5. Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde. Band 28. Böhlau Verlag, 2005, S. 2.
  6. Dieter Harmening: ‚Drakula‘. In: Burghart Wachinger u. a. (Hrsg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Band 2 (Comitis, Gerhard - Gerstenberg, Wigand). De Gruyter, Berlin / New York 1980, ISBN 3-11-007264-5, Sp. 221–223.
  7. Thomas Garza, The Vampire in Slavic Cultures, 2010, Ed. Cognella, USA, S. 145–146, ISBN 978-1-60927-411-5

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