Vojtech Tuka

Vojtech Tuka (1941)

Vojtech Lazár Tuka (in seinen Veröffentlichungen auch ungarisch Bela oder deutsch Adalbert Tuka;[1] * 4. Juli 1880 in Piarg / Hegybánya, Komitat Hont, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn; † 20. August 1946 in Bratislava, Tschechoslowakei) war ein ungarischer, tschechoslowakischer und slowakischer Jurist, Universitätsprofessor, Journalist und Politiker (Ludaken). Tuka gilt als der Spiritus Rector des slowakischen Faschismus und war Ministerpräsident des von NS-Deutschland abhängigen Slowakischen Staates (1939–1944). Aufgrund seiner führenden Rolle beim Holocaust in der Slowakei bezeichnen ihn Historiker auch als den „Schlächter der slowakischen Juden“.

Er war Gründer und Theoretiker der faschistischen Rodobrana (1923–1929). Als Ministerpräsident vertrat Tuka ab 1940 die Idee eines am deutschen Vorbild orientierten slowakischen Nationalsozialismus und setzte sich für eine vorbehaltlose Kollaboration mit dem Dritten Reich ein. Er gilt als Initiator der 1942 durchgeführten Deportationen von zwei Dritteln der slowakischen Juden in deutsche Vernichtungslager.[2][3] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Tuka von einem tschechoslowakischen Volksgericht verurteilt und am 20. August 1946 als Kriegsverbrecher gehängt.

  1. GND-Eintrag, Deutsche Nationalbibliothek.
  2. Arne Schirrmacher (Hrsg.): Philipp Lenard: Erinnerungen eines Naturforschers: Kritische annotierte Ausgabe des Originaltyposkriptes von 1931/1943. Springer, Berlin 2010, ISBN 978-3-540-89047-8, S. 302 (online).
  3. www.sme.sk, 27. Mai 1997 (online; slowakisch).

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