Nationalbolschewismus

Nationalbolschewismus ist die Bezeichnung einer politischen Strömung, die zur Zeit der Weimarer Republik eine Anlehnung des Deutschen Reiches an Sowjetrussland bzw. die Sowjetunion anstrebte und eine nationale Revolution, jedoch keine weltweite kommunistische Revolution forderte. Auch im postsowjetischen Russland gab und gibt es Strömungen, die sich als „nationalbolschewistisch“ bezeichnen.

Nationalbolschewistische Gedanken konnten sehr verschiedene Formen annehmen, sodass die entsprechenden Gruppierungen vielfach zerstritten waren.[1] Das Wort Nationalbolschewist wird auch als Schimpfwort für kommunistische oder für sozialrevolutionäre Nationalisten gebraucht. Als Erfinder des Begriffs gilt Karl Radek, der damit, nach der Abspaltung der KAPD von der KPD, abfällig die syndikalistisch orientierte kommunistische Politik der Hamburger Revolutionäre Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim so bezeichnete (Hamburger Nationalkommunismus).

  1. „Es gab keine nationalbolschewistische Partei, nur eine Unzahl von Bünden, Gruppen und Zeitschriften.“ Klaus Epstein: Rezension zu Schüddekopf, Otto-Ernst, Linke Leute von Rechts. Die nationalrevolutionären Minderheiten und der Kommunismus in der Weimarer Republik, Stuttgart 1960. In: Historische Zeitschrift, Band 193, 1961, S. 676–681, hier S. 679.

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