Albion

Ptolemäische Karte der Britischen Inseln

Albion (bei Claudius Ptolemäus Ἀλουίων, Alouion) ist ein antiker Name für Großbritannien, obwohl der Begriff meist auf England bezogen wird. Der Begriff wird auch neuzeitlich vor allem dichterisch für England benutzt.

Der Name ist möglicherweise keltischen Ursprungs, wobei die Römer ihn von den Kreidefelsen von Dover ausgehend mit lateinisch albus („weiß“) verbanden und A. Holder (Alt-Celtischer Sprachschatz, 1896) ihn schlicht mit Weißland übersetzte. Ein entsprechendes keltisches Wort für „weiß“ ist allerdings nicht bekannt, was diese Ableitung problematisch erscheinen lässt. Eine weitere Möglichkeit wäre die erschlossene keltische Wurzel *albio- („Welt“, „Land“). Auf eine dieser Versionen gehen wohl auch die Alpen, Albaner und Alba, das schottisch-gälische Wort für Schottland, auf Irisch Albain, zurück.[1]

Die frühen Geschichtsschreiber (6. Jahrhundert v. Chr.) benutzten den Namen Britannia nicht und sprachen stattdessen von nesos Iernon kai Albionon (Insel der Ierni und Albiones). Pytheas von Massalia (4. Jahrhundert v. Chr.) sprach folglich von Albion und Ierne. Begründet auf der Tatsache, dass es an der nördlichen Küste Spaniens bei Asturien einen Stamm namens Albiones gab, hatten auch manche Gelehrte Albion in dieser Gegend angesiedelt (G. F. Unger, Rhein. Mus. xxxviii, 1883, S. 156–196). Von späteren Gelehrten des klassischen Altertums wie Plinius dem Älteren (Naturgeschichte 4,102) und Claudius Ptolemäus wurde der Name Albion aufgegriffen.

  1. Bernhard Maier: Kleines Lexikon der Namen und Wörter keltischen Ursprungs. S. 21 f.

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