Andenzivilisation

Von links nach rechts: Blick auf die Stadt Caral (die älteste in Amerika), Nagelköpfe (charakteristisches Symbol der Chavín-Kultur), Mumie der Paracas-Kultur, goldener Ohrenschützer mit Edelsteineinlage der Mochica-Kultur, Keramik aus der Recuay-Kultur, Huaco der Wari-Kultur, Sonnentor von Tiwanaku, Kolibrifigur in den Nazca-Linien, Goldmaske der Sicán-Kultur, die Chimú-Zitadelle von Chan Chan, Sarkophage der Chachapoya-Kultur und der Blick auf Machu Picchu.

Als Andenzivilisation, auch Altperu[1], werden komplexe Gesellschaften (Zivilisationen) bezeichnet, die sich im Andenraum einschließlich der Pazifikküste im Westen Südamerikas vor der Ankunft der Europäer entwickelten. Neben Peru umfasst dieser Kulturraum insbesondere Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Chile und Argentinien. Der Andenraum mit seiner trockenen Pazifikküste, den östlich gelegenen feuchtwarmen Gebieten des Amazonasregenwaldes und den hohen beschneiten Gipfel der Anden bot mit seiner sich zwischen 2.500 und 3.500 m erstreckenden Sierra günstige landwirtschaftliche Bedingungen (gleichmäßiges Klima, fruchtbarer Boden) und begünstigte so die Besiedlung des Andenraums. Ähnliches galt für den Altiplano, ein abflussloses steppenartiges Gebiet zwischen 3.000 und 4.500 m mit dem Titicacasee. Wann die ersten Menschen nach Südamerika einwanderten, ist unbekannt. Einige Forscher nehmen an, dass der Andenraum über die Landenge von Panama besiedelt wurde.

  1. Zum Beispiel bei: Helmut Schindler: Die Kunstsammlung Norbert Mayrock aus Alt-Peru. Hg. v. Staatl. Museum f. Völkerkunde München. München 2000; Julia Kruse-Hübner: Alt-Peru. Kulturen im Reich der Inka. Sammelmappe. Hg. v. Römer-Museum Hildesheim. Hildesheim 1998; Judith Rickenbach: Sicán – ein Fürstengrab in Alt-Peru. Ausst.-Kat. f. d. Museum Rietberg Zürich. Zürich 1997; Alt-Peru. Spinnen – Weben – Opfern. Hg. v. Lippischen Landesmuseum. Detmold 1992.

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