Angebotscharakter (auch Aufforderungscharakter, Anbietung[1], oder Affordanz, vom Englischen: affordance) ist die von einem Gegenstand – offensichtlich vorhandene oder tatsächlich gegebene – angebotene Gebrauchseigenschaft für Subjekte (Mensch oder Tier).
Stuhl hat für Menschen den Angebotscharakter, zum Sitzen oder Hinaufsteigen geeignet zu sein (nicht für einen Elefanten). Ein Schalter hat den Angebotscharakter, dass er in die jeweils andere Position umgelegt werden kann – gestreichelt zu werden gehört dagegen nicht zu seinem Angebotscharakter. Der Begriff wurde von Gegenständen auf Technologie und mediale Angebote übertragen, die zu bestimmten Handlungen auffordern und somit eine Affordanz haben: Snapchat fordert etwa dazu auf, ein Bild seiner Umgebung zu teilen.
Für den Angebotscharakter der Gegenstände gibt es Begrenzungen, die sich aus physischen, physikalischen, logischen oder kulturellen Gründen ergeben. Beispiele hierfür:
Der englische Usability-Begriff Affordance, der von Donald Norman als Übertragung eines ökologischen Ansatzes der Wahrnehmung von James J. Gibson (1904–1979) auf gestaltete Artefakte geschaffen wurde, lässt sich nicht problemlos ins Deutsche übertragen. Der eingedeutschte Ausdruck „Affordanz“ wird oft nicht verstanden. Es wird daher zumeist empfohlen, die Ausdrücke „Aufforderungscharakter“ oder genauer „Angebotscharakter“ zu verwenden; in der Praxis wird inzwischen häufig der englische Begriff verwendet.
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