Antiziganismus

Antiziganismus (von französisch tsigane Zigeuner, und „-ismus“) ist ein in Analogie zu „Antisemitismus“ gebildeter Begriff, der eine spezielle Form des Rassismus beschreibt.[1] Er bezeichnet die von Stereotypen, Abneigung oder Feindschaft geprägten Einstellungskomplexe gegenüber Roma, Sinti, Fahrenden, Jenischen und anderen Personen und Gruppen, die von der Mehrheitsgesellschaft als „Zigeuner“ stigmatisiert werden, sowie die durch diese Einstellungen bedingten oder mitbedingten Formen gesellschaftlicher und staatlicher Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung bis hin zu Vertreibung, Pogromen, Internierung, Zwangssterilisierung und staatlich organisiertem Völkermord (vgl. Porajmos während des Zweiten Weltkrieges). Um die Reproduktion der in dem Begriff enthaltenen rassistischen Sammelbezeichnung zu vermeiden, besteht alternativ der Begriff Gadjé-Rassismus, der vor allem von Roma selbst verwendet wird. Gadjé bezeichnet im Romanes alle Personen, die keine Roma sind.[2][3][4]

  1. Romani Rose zum Begriff „Antiziganismus“. In: Zentralrat Deutscher Sinti und Roma. 5. März 2021, abgerufen am 20. Juni 2021.
  2. Marie Frühauf, Kathrin Schulze: Widersprüche gesellschaftlicher Integration. Zur Transformation Sozialer Arbeit. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-13769-4, S. 82 Anm. 5.
  3. Gadjé-Rassismus im Glossar des Dachverbands Migrationsrat, 2. Oktober 2020, abgerufen am 18. Juni 2021.
  4. Amadeu Antonio Stiftung, Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus (Hrsg.): Rassismus gegen Sinti und Roma. Berlin 4. Dezember 2018 (2 S., amadeu-antonio-stiftung.de [PDF; 243 kB; abgerufen am 20. Juni 2021] Flyer).

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