Cyber-Mobbing

Mit den aus dem Englischen kommenden Begriffen Cyber-Mobbing oder Cybermobbing, auch Internet-Mobbing, Cyber-Bullying sowie Cyber-Stalking werden verschiedene Formen der Verleumdung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Unternehmen mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel über das Internet, in Chatrooms, beim Instant Messaging und/oder auch mittels Mobiltelefonen bezeichnet. Dazu gehört auch der Diebstahl von (virtuellen) Identitäten, um in fremden Namen Beleidigungen auszustoßen oder Geschäfte zu tätigen usw. Cyber-Mobbing gehört zu einer der zentralen Gefahren im Umgang mit Internet und neuen Medien.

Der Ausdruck „Cyber-Bullying“ lässt sich nicht eindeutig definieren, aufgrund der unterschiedlichen Übersetzungen des Begriffes in verschiedenen Ländern. Die Studie von Nocentini u. a. (2010) beschäftigte sich mit den verschiedenen Auffassungen des Begriffes. Die Ergebnisse zeigten, dass in Deutschland die Bezeichnung „Cyber-Mobbing“, in Italien „Virtual-“ oder „Cyber-Bullying“ und in Spanien „harrassment via Internet or mobile phone“ verwendet wird.[1]

Eine repräsentative Studie der Universität Münster zusammen mit der Techniker Krankenkasse kam 2011 zu dem Ergebnis, dass mittlerweile 32 % (in NRW sogar 36 %) der Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Opfer von Cyber-Mobbing betroffen sind. 21 % der Befragten konnten sich vorstellen, auch als Täter im Internet aufzutreten.[2]

Auch wenn im deutschsprachigen Raum die Bezeichnung „Cyber-Mobbing“ überwiegt, ist es wichtig, die Begrifflichkeiten, die im Zusammenhang mit Cyber-Bullying stehen, zu differenzieren. Dahmbach (2011) hat sie tabellarisch zusammengefasst.[3] Sie basieren auf Ausführungen von Arentewics, Fleisser und Struck (2009).[4] Begriffliche Überschneidungen mit Erscheinungsformen von Cyber-Mobbing, die im Zusammenhang mit anderen Autoren genannt werden, sind möglich.

  • Cyber-Stalking: Das Motiv ist meist verschmähte Liebe; Täter und Opfer kennen sich meist – außer bei Prominenten.
  • Denigration: Hier liegen Rachemotive zugrunde.
  • Dissen wird als Sammelbegriff für diskriminierende und diskreditierende Äußerungen im Netz verwendet.
  • MoF steht als Akronym für „Mensch ohne Freund“ und geht auf eine Sammelexklusion zurück.
  • Grooming: (Männliche) Erwachsene tarnen sich als Kinder oder erfahrener älterer Freund, um sie zu einem persönlichen Treffen zu überreden; das Motiv ist sexueller Natur.
  • Happy Slapping: Damit sind als Spaß getarnte, mit dem Handy gefilmte, über MMS-Dienste oder über das Netz verbreitete, vorsätzliche Prügeleien gemeint.
  • Harassment: Hierbei handelt es sich um massive Belästigungen z. B. mittels E-Mailflut durch Bekannte aus dem sozialen Umfeld oder auch Unbekannte.
  • Impersonisation: Gemeint ist hier das Cyber-Mobbing unter falscher Identität.
  1. Annalaura Nocentini, Juan Calmaestra, Anja Schultze-Krumbholz, Herbert Scheithauer, Rosario Ortega, Ersilia Menesini: Cyberbullying: Labels, Behaviours and Definition in Three European Countries. In: Australian Academic Press (Hrsg.): Journal of Psychologists and Counsellors in Schools. Band 20, Nr. 2, Dezember 2010, ISSN 1839-2520, S. 129–142, doi:10.1375/ajgc.20.2.129 (Online [abgerufen am 5. Februar 2019]).
  2. Cybermobbing – Forsa-Umfrage für NRW und das Bundesgebiet. Umfrageergebnisse TK
  3. Dahmbach, Karl E. (2011): Wenn Schüler im Internet mobben. Präventions- und Interventionsstrategien gegen Cyber-Bullying. München u. a.: Ernst Reinhardt Verlag. S. 16–18.
  4. Arentewics, Gerd; Fleissner, Alfred; Struck, Dieter (2009): Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz, in der Schule und im Internet – Tipps und Hilfsangebote. Hamburg: Ellert & Richter. S. 125ff.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search