Ehrenmord

Der Begriff Ehrenmord (englisch hono[u]r killing) bezeichnet die Ermordung eines Mitglieds aus der Familie des Täters als Strafe für eine angenommene Verletzung der familieninternen Verhaltensregeln durch das Opfer. Der Mord soll die vermeintliche Schande bzw. die drohende oder bereits zugefügte gesellschaftliche Herabsetzung des Täters bzw. seiner Familie abwenden und dem Umfeld signalisieren, dass die Ehre wiederhergestellt wurde.

In der Mehrzahl der Fälle sind die Opfer weiblich und die ausführenden Täter männliche Familienmitglieder, es sind aber auch Männer als Liebhaber einer Frau oder Homosexuelle gefährdet[1] und auch Frauen kommen als Täter in Betracht.[2] Derart motivierte Morde sind in archaischen, von Stammestraditionen bestimmten Gesellschaften im Nahen und Mittleren Osten am häufigsten zu finden. Obwohl sie einer vorislamischen Tradition entstammen, treten sie in islamischen Kontexten, besonders in Staaten mit Scharia-Gesetzgebung im Nahen und Mittleren Osten sowie Pakistan vermehrt auf, lassen sich aber ebenfalls in nicht-muslimischen Regionen in Indien oder Lateinamerika nachweisen.[3] Sogenannte „Ehrenmorde“ kommen auch vereinzelt in europäischen Ländern mit hohem Zuwandereranteil aus den betreffenden Gebieten vor.[4]

  1. Der Ehrenmord Institut für Islamfragen, 15. Juli 2005
  2. https://www.meforum.org/middle-east-quarterly/pdfs/5477.pdf
  3. Stigmatization of Rape & Honor Killings (Memento vom 29. Mai 2015 im Internet Archive) Website der Women's Islamic Initiative in Spirituality and Equality WISE, abgerufen am 2. August 2017
  4. Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM): Ehrenmorde

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