Gladio

Gladio (italienisch „Kurzschwert“; von lateinisch Gladius) war eine Stay-behind-Organisation in Italien, die dort im Fall einer Invasion von Truppen des Warschauer Paktes Guerilla-Operationen und Sabotage gegen die Invasoren durchführen sollte. Sie ging hervor aus der Kooperation des italienischen Militärgeheimdienstes der Nachkriegszeit (SIFAR) mit der CIA und war seit 1964 in die NATO integriert.[1]

Die Existenz der Organisation wurde aufgedeckt, als im Juli 1990 der italienische Untersuchungsrichter Felice Casson im Rahmen seiner Untersuchungen von Terroranschlägen im Archiv des damals bestehenden Militärgeheimdienstes SISMI Dokumente fand, die auf eine geheime Organisation namens Gladio hinwiesen. Im August 1990 informierte Premierminister Giulio Andreotti die Öffentlichkeit erstmals über die Existenz einer solchen Organisation, die bei einem gegnerischen Einmarsch und Besetzung des Landes aktiv geworden wäre.

Ähnliche Stay-behind-Organisationen anderer Staaten Westeuropas wurden infolge der Aufdeckung von Gladio 1990 bekannt.

  1. Leopoldo Nuti: The Italian ‘Stay-Behind’ network – The origins of operation ‘Gladio’. In: Journal of Strategic Studies 30 (2007), S. 972.

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