Hamas-Charta

In der als Hamas-Charta, oder Charta der Hamas (arabisch ميثاق حماس, DMG Mīṯāq Ḥamās) bezeichneten Charta, sind Programm und Ziele der 1987 gegründeten palästinensischen Terrororganisation Hamas festgeschrieben. Die Hamas veröffentlichte ihre durch die Ideologie des Islamismus geprägtes Grundsatzpapier am 18. August 1988. Sie dokumentiert den Anspruch der Terrororganisation auf das ihr als Waqf geltende Gebiet der Region Palästina. In dem Papier wird das Existenzrecht Israels bestritten. Alle Muslime und Araber werden zur Befreiung von Palästina und zur Unterstützung der Hamas im Kampf gegen eine postulierte „zionistische Invasion“ aufgerufen. Dabei wird auf ein traditionelles Hadith hingewiesen, das zum Töten aller Juden aufruft. In der Charta wird behauptet: „Der Zionismus macht nirgends Halt: Nach Palästina strebt er eine Expansion vom Nil bis zum Euphrat an, und wenn er sich diese Region einverleibt hat, folgt weitere Expansion und so fort.“[1] Als Beleg wird auf die „Protokollen der Weisen von Zion“ und „die derzeitigen Taten der Zionisten [im August 1988]“ verwiesen.[1]

Ein Grundsatzpapier der Hamas von 2017 ersetzte die antisemitischen Verschwörungstheorien mit einer moderater klingenden antizionistischen und antikolonialistischen Argumentation. Es bekräftigte das Ziel eines islamischen Staates in ganz Palästina anstelle Israels, erklärte aber auch, ein Staat Palästina „entlang den Linien von 1967“ sei die Formel für einen „nationalen Konsens“. Die ursprüngliche Charta wurde dabei nicht widerrufen.

Historiker wie Jeffrey Herf erklären die Terrorangriffe der Hamas auf Israel, zuletzt ihr Massaker vom 7. Oktober 2023, aus der in der Charta verankerten antisemitischen Ideologie der Hamas.

  1. a b Hamas: Die Charta der Hamas von 1988 und 2017 im Wortlaut – ins Deutsche übersetzt, Vorwort von Heinz Gess. Kritiknetz, PDF, S. 23 f.

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