ICD-10

Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision
Abkürzung ICD-10
Inkrafttreten 1994[1]
Aktuellste Version 2019[2]
Herausgeber Weltgesundheitsorganisation
Serie ICD
Vorgänger ICD-9
Nachfolger ICD-11
Zweck Medizinische Klassifikation und Statistik
Offizielle Fassung (WHO) ICD-10
Deutsche Fassung (BfArM) ICD-10-GM (Version 2025)

Die ICD-10 ist die 10. Version der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD für englisch International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems), einer medizinischen Klassifikationsliste der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie enthält Codes für Krankheiten, Anzeichen und Symptome, auffällige Befunde, Beschwerden, soziale Umstände und äußere Ursachen von Verletzungen oder Krankheiten.[3] Die Arbeit an der ICD-10 begann 1983,[4] wurde 1990 von der 43. Weltgesundheitsversammlung gebilligt und erstmals 1994 von den Mitgliedstaaten verwendet.[3] Die WHO ersetzte sie mit dem 1. Januar 2022 durch die ICD-11.[5] Der konkrete Zeitpunkt einer Einführung der ICD-11 in den klinischen Alltag in Deutschland steht noch nicht fest.[6] Laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wird die Evaluierung und Einführung – insbesondere für die Codierung von Krankheiten – mindestens fünf Jahre in Anspruch nehmen und bis dahin weiterhin mit der ICD-10 gearbeitet.[6]

Während die Weltgesundheitsorganisation die Basisversion der ICD-10 verwaltete und veröffentlichte, haben mehrere Mitgliedstaaten sie an ihre Bedürfnisse angepasst. In der Basisklassifikation erlaubte das Codeset mehr als 14.000 verschiedene Codes[7] und die Verfolgung vieler neuer Diagnosen im Vergleich zum Vorgänger ICD-9. Durch die Verwendung optionaler Unterklassifizierungen ermöglichte die ICD-10 Spezifität hinsichtlich Ursache, Manifestation, Ort, Schwere und Art der Verletzung oder Erkrankung.[8] Die angepassten Versionen unterschieden sich in vielerlei Hinsicht, und einige nationale Ausgaben haben den Codesatz noch weiter erweitert; einige gingen sogar so weit, Prozedurcodes hinzuzufügen. Die eigene nationale Variante der Vereinigten Staaten ICD-10-CM zum Beispiel hat über 70.000 Codes.[9]

Die Weltgesundheitsorganisation stellt über ihre Website detaillierte Informationen zur ICD bereit – einschließlich eines ICD-10-Onlinebrowsers[10] und ICD-Schulungsmaterialien.[11] Die Online-Schulung umfasst ein Support-Forum,[12] ein Selbstlerntool[11] und ein Benutzerhandbuch.[13]

  1. Der Übergang von ICD-10 zu ICD-11 - Diagnosesystem im Wandel – Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater e.V. - VFP. Abgerufen am 20. April 2025.
  2. BfArM - ICD-10-WHO. Archiviert vom Original am 3. April 2025; abgerufen am 20. April 2025.
  3. a b International Classification of Diseases (ICD) Information Sheet. Abgerufen am 29. Oktober 2018 (englisch).
  4. ICD-10 Fifth Edition. In: apps.who.int. S. 5, abgerufen am 29. Oktober 2018 (englisch).
  5. who.int
  6. a b 11. Revision der ICD der WHO (ICD-11). Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, abgerufen am 29. September 2024.
  7. FAQ on ICD. Abgerufen am 29. Oktober 2018 (englisch).
  8. ICD-10 Second Edition Volume 2 – World Health Organization, p15. In: Who.int. Abgerufen am 23. Mai 2017 (englisch).
  9. The switch from ICD-9 to ICD-10: When and why. In: icd.codes. Abgerufen am 19. Januar 2018 (englisch).
  10. ICD-10 Version:2019. In: icd.who.int. Abgerufen am 27. Januar 2025 (englisch).
  11. a b ICD-10 Training Tool. In: apps.who.int. Abgerufen am 23. Mai 2017 (englisch).
  12. ICD-10-online-training. In: sites.google.com. Abgerufen am 23. Mai 2017 (englisch).
  13. ICD-10 User Guide. Abgerufen am 20. November 2018 (englisch).

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