Inotropie

Der Begriff Inotropie (auch: Inotropismus, Adjektiv: inotrop; von altgriechisch ἴς is (feminin), Genitiv ἰνός inós = Sehne, Faser,[1] Muskel, Kraft, Stärke; und τρέπω trépō = ich drehe, wende, ändere; bzw. τροπή tropḗ = Wendung, Veränderung[2]) bezeichnet in der Medizin die Einflussnahme auf die Kontraktionsfähigkeit der Herzmuskulatur. In diesen Zusammenhang beschreibt Inotropie die Herzkraft (Schlagkraft,[3][4] myokardiale Kontraktilität, Kontraktionskraft,[5][6] Verkürzungsgeschwindigkeit,[7] Verkürzungsfraktion (englisch: fractional shortening)). Die Inotropie bildet den funktionellen Gegensatz zur Lusitropie.

  1. Ludwig August Kraus: Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon, 3. Auflage, Verlag der Deuerlich- und Dieterichschen Buchhandlung, Göttingen 1844, S. 541 und 1066. Digitalisat der Ausgabe von 1844, Internet Archive.
  2. Also wohl mit der Bedeutung Kraftänderung im Sinne von Zunahme der Herzmuskelkraft bei der positiven Inotropie beziehungsweise Abnahme der Herzmuskelkraft bei der negativen Inotropie. Das wird heute als weit gehend synonym mit zunehmender beziehungsweise abnehmender Kontraktilität angesehen.
  3. Das Herzzeitvolumen (als Maß für die Schwere oder als Kriterium für das Vorliegen einer Herzinsuffizienz) ist das Produkt aus Schlagvolumen und Herzfrequenz, der Quotient aus Herzleistung und Blutdruck, der Quotient aus Blutdruck und peripherem Widerstand sowie die Quadratwurzel des Quotienten aus Herzleistung und peripherem Widerstand. Dabei sind das Schlagvolumen das Produkt aus enddiastolischem Höhlenvolumen und der zugehörigen Netto-Ejektionsfraktion und die Herzleistung das Produkt aus Herzarbeit und Herzfrequenz.
  4. Otto Martin Hess, Rüdiger W. R. Simon (Hrsg.): Herzkatheter, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2000, ISBN 978-3-642-62957-0, S. 171: "Schlagkraft = Schlagarbeit pro Austreibungszeit". – Das ist physikalisch falsch. Arbeit pro Zeit ist Leistung und nicht Kraft. Die Definition von "Schlagarbeit = mittlerer systolischer Blutdruck mal Schlagvolumen" (am angegebenen Ort) ist dagegen wohl korrekt.
  5. Maxim Zetkin, Herbert Schaldach (Hrsg.): Wörterbuch der Medizin, 1. Auflage, Verlag Volk und Gesundheit, Berlin 1956, S. 407.
  6. Willibald Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, 267. Auflage, de Gruyter, Berlin, Boston 2017, ISBN 978-3-11-049497-6, S. 876.
  7. Gerhard Brüschke (Hrsg.): Handbuch der Inneren Erkrankungen, Band 1, Teil 1, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-437-10806-9, Seiten 128 und 141.

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