Knochenmetastase

Klassifikation nach ICD-10
C79.5 Sekundäre bösartige Neubildung des Knochens und des Knochenmarkes
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Schnitt durch den Kopf eines Oberschenkelknochens eines Patienten mit Knochenmetastasen. Deutlich sichtbar ist die lytische Läsion im oberen Bereich des Knochenmarks.
Osteoplastische Metastasierung bei einem Patienten mit Prostatakarzinom: Nahezu alle Anteile des Brustkorbs sind betroffen.

Knochenmetastasen, auch Skelettmetastasen oder ossäre Metastasen genannt, sind durch die Absiedlung (Metastasierung) von Krebszellen eines Primärtumors gebildete bösartige sekundäre Knochentumoren.[1] Es sind die mit Abstand am häufigsten auftretenden Knochentumore im Erwachsenenalter. Bei einigen Krebserkrankungen, wie beispielsweise Brust- oder Prostatakrebs, sind Knochenmetastasen eine häufig auftretende Komplikation, die einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten sowie auf den Verlauf und die Prognose der Krankheit hat. Grundsätzlich kann jeder Tumor, der über die Blutbahn metastasiert, das Knochenmark infiltrieren.[2]:1 Die dabei gebildeten Metastasen können knochenbildend (osteoblastisch) oder knochenabbauend (osteolytisch) sein oder beide Formen zugleich (gemischt) aufweisen. Knochenmetastasen bewirken Tumorosteopathien, das heißt tumorbedingte Knochenerkrankungen. Sie können dabei den Stoffwechsel der Knochen lokal oder systemisch beeinflussen.[3]

Neben der Lunge und der Leber ist das Skelett am häufigsten von Krebsmetastasen betroffen.[3] Knochenmetastasen führen in vielen Fällen zu erheblichen Schmerzen und Instabilitäten im betroffenen Knochen, so dass es auch ohne Unfall zu Knochenbrüchen kommen kann.[4][5]

Die Diagnose „Knochenmetastase“ bedeutet bei den häufigsten Krebserkrankungen, dass keine Heilung mehr möglich ist. Der Schwerpunkt der Behandlung ist daher in den meisten Fällen rein palliativ, das heißt, dass die getroffenen Maßnahmen im Wesentlichen der Verbesserung der Lebensqualität des Patienten dienen. Durch die Verabreichung von Bisphosphonaten[3] und die Strahlentherapie kann sie auch in den meisten Fällen erheblich verbessert werden.[6]

  1. C. P. Adler: Knochenkrankheiten. Ausgabe 3, Springer, 2005, ISBN 3-540-21962-5, S. 418–429. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. A. Pelz: Retrospektive Untersuchungen zur zytologischen und histologischen Diagnostik von Knochenmarkmetastasen im Untersuchungsmaterial des Institutes für Pathologie des Klinikums Bad Saarow im Zeitraum von 1993–2006. (PDF; 2 MB) Dissertation, Charité – Universitätsmedizin Berlin, 2009
  3. a b c B. Krempien: Die Entstehung von Knochenschmerzen bei Knochenmetastasen und ihre Behandlung durch Bisphosphonate. In: H. H. Bartsch, W. Hornstein (Hrsg.): Interdisziplinäre Schmerztherapie bei Tumorpatienten. Karger Publishers, 1998, ISBN 3-8055-6594-1, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. H. Yasuda, N. Shima, N. Nakagawa, K. Yamaguchi, M. Kinosaki, S. Mochizuki, A. Tomoyasu, K. Yano, M. Goto, A. Murakami, E. Tsuda, T. Morinaga, K. Higashio, N. Udagawa, N. Takahashi, T. Suda: Osteoclast differentiation factor is a ligand for osteoprotegerin/osteoclastogenesis-inhibitory factor and is identical to TRANCE/RANKL. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 95, Nummer 7, März 1998, S. 3597–3602, PMID 9520411. PMC 19881 (freier Volltext).
  5. G. D. Roodman: Mechanisms of bone metastasis. In: Discovery medicine Band 4, Nummer 22, Juni 2004, S. 144–148, PMID 20704976. (Open Access)
  6. I. J. Diel, H. Seegenschmiedt: Therapie von Skelettmetastasen. In: H.-J. Schmoll, K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie.@1@2Vorlage:Toter Link/www.cgg-mannheim.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 792 kB) Springer 2006, ISBN 978-3-540-20657-6, S. 994–1014. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

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