Konfliktsoziologie

Konfliktsoziologie oder Soziologie des sozialen Konflikts wird einerseits als eine theoretische Perspektive auf die Gesellschaft,[1] andererseits als eine Teildisziplin der Soziologie[2] verstanden. Unabhängig von dieser Zuordnung wird der soziale Konflikt als ein zentrales Element des gesellschaftlichen Zusammenlebens und als eine Triebkraft des sozialen Wandels begriffen.

Als multidisziplinärer und theorieübergreifender Begriff bezeichnet der soziale Konflikt einen Grundtatbestand des Sozialen und findet sich folglich in den meisten sozialwissenschaftlichen Theorieansätzen[3] und Disziplinen wieder, auch wenn manche soziologische Schulen ihn als weniger zentral für die soziale Gesellung bewerten. Seine Erforschung steht unter der Fragestellung nach seinen gesellschaftlichen Ursachen und Folgen.

Soziale Konflikte können unterschiedliche Gegenstände haben; häufig treten sie als Verteilungs-, Macht- und Anerkennungskonflikte auf. Manifestationen des sozialen Konflikts sind Kampf, Streit, Klassismus, Agon und Konkurrenz, Streik und industrieller Konflikt, Klassenkampf und Rebellion, schließlich Krieg und Bürgerkrieg.

Im übertragenen Sinn wird sozialer Konflikt auch als Synonym für Gegensatz schlechthin, für Widerspruch oder Antagonismus verwendet.

  1. Vgl. z. B. Ralf Dahrendorf: Elemente einer Theorie des sozialen Konflikts, in: Ders.: Gesellschaft und Freiheit. Zur soziologischen Analyse der Gegenwart, Piper, München 1961, S. 197–235.
  2. So Walter L. Bühl: Theorien sozialer Konflikte, Darmstadt 1976.
  3. Als protosoziologischer Kronzeuge wird hier oft Heraklit herangezogen: Krieg ist der Vater aller Dinge.

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