Leberversagen

Klassifikation nach ICD-10
K72.0 Akutes und subakutes Leberversagen
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Leberversagen oder Leberinsuffizienz wird das Erlöschen bzw. die Abnahme mehrerer oder aller Leberfunktionen bezeichnet. Es ist die Folge einer akuten oder chronischen Lebererkrankung. Im engeren Sinn bezeichnet Leberversagen das akute Leberversagen (ALV). Dabei handelt es sich um ein seltenes, aber lebensbedrohliches Krankheitsbild mit plötzlichem Verlust der Leberfunktion ohne vorbestehende Lebererkrankung, gekennzeichnet durch die klinische Trias aus Gelbsucht (Ikterus), plasmatischer Gerinnungsstörung (Koagulopathie) und Bewusstseinsstörung (Enzephalopathie).[1] Abhängig vom zeitlichen Auftreten der Enzephalopathie werden ein hyperakutes, ein akutes und ein subakutes Leberversagen unterschieden. Die weltweit häufigsten Ursachen eines ALV sind virale Hepatitiden, die Paracetamolintoxikation und weitere medikamentenassoziierte Reaktionen. Abzugrenzen ist das ALV von dem akut-auf-chronischen Leberversagen („acute-on-chronic liver failure“, ACLF) bei Patienten mit vorbestehender Leberzirrhose.

  1. Gerd Herold und Mitarbeiter: Innere Medizin 2020. Selbstverlag, Köln 2020, ISBN 978-3-9814660-9-6, S. 558.

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