Masoreten

Die Masoreten (hebräisch בעלי המסורה ba'ale hammasora, deutsch ‚Herren der Überlieferung‘, von aramäisch mesăr „überliefern“[1]) sind die Überlieferer der Hebräischen Bibel im Judentum. Im engeren Sinn werden diejenigen Gelehrten als Masoreten bezeichnet, die etwa zwischen 780 und 930 in Tiberias den Bibeltext einer sehr genauen Prüfung unterzogen und ein eigenes, hochentwickeltes System zur schriftlichen Fixierung der Textdetails schufen. Sie bedienten sich der bis dahin nur mündlich überlieferten Masora („Überlieferung“), um die traditionelle Akzentsetzung und Vokalisation sowie ein System von schützenden Anmerkungen (Masora parva, magna und finalis) in die Bibelhandschriften einzutragen. Weil die Zeichen für die Akzente und Vokale aus kleinen Punkten und Strichen bestehen, werden sie auch Nakdanim (hebräisch נקדנים), d. h. Punktatoren, genannt.

Der durch die Masoreten fest etablierte Masoretische Text ist bis in die Gegenwart, mit nur minimalen Varianten, der Standardtext aller wissenschaftlichen Ausgaben des Tanach.

  1. Ernst Kutsch: Masoreten. In: Der Kleine Pauly. Band 3, Sp. 1584.

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