Nadeldrucker

Ein NEC 24-Nadeldrucker von 1989, der Papiereinzug ist vorne
Star LC-10 Matrixdrucker aus den 1980er Jahren
Betriebsgeräusch eines Star-LC-10

Ein Nadeldrucker ist ein Computerdrucker, der beim Druckvorgang eine Reihe einzeln angesteuerter Nadeln auf ein – meist schwarzes – Farbband schlägt und dadurch die andere Seite des Farbbands jeweils punktuell mit dem Papier in druckenden Kontakt bringt. Ein gedrucktes Zeichen besteht jeweils aus einer Vielzahl solcher Farbpunkte.

Nadeldrucker waren in den 1980er Jahren im Heim- und Kleinbürobereich (SOHO) weit verbreitet und wurden später durch Tintenstrahl- und Laserdrucker verdrängt, sind aber immer noch vereinzelt anzutreffen (Arztpraxen, Fahrkartendrucker). Insgesamt gelten sie wegen ihres hohen Geräuschpegels und ihrer geringen Auflösung als nicht mehr zeitgemäß, werden aber als Nischenprodukt (z. B. für Durchschläge und Lieferscheine im Transport- und Logistikbereich) noch verwendet und auch noch produziert.

Zwischen 1952 und 1954 reichte Fritz Karl Preikschat fünf Patente für seine Erfindung eines Fernschreibers mit 7 Drucknadeln für ein 7x5-Punktraster ein.[1][2][3] Das Gerät wurde 1956 von seinem damaligen Arbeitgeber, der Telefonbau und Normalzeit GmbH (TuN) der Deutschen Bundespost angeboten, die jedoch kein Interesse zeigten. Bevor Preikschat 1957 in die USA emigrierte, verkaufte er die Verwertungsrechte für alle Länder außer den USA an die TuN.[3]

Als kommerzielles Produkt wurde der Nadeldrucker 1968 von dem japanischen Unternehmen OKI eingeführt und als OKI Wiredot bezeichnet. 2013 erhielt OKI dafür von der Information Processing Society of Japan (IPSJ) das Prädikat „Technologisch wertvolles Erbe“.

  1. Patent DE1006007B: Umschalteinrichtung für Fernschreiber, bei dem die Schriftzeichen in Rasterpunkte zerlegt sind. Angemeldet am 29. Juli 1952, veröffentlicht am 11. April 1957, Erfinder: Fritz Karl Preikschat.
  2. Patent DE1019694B: Schreibkopf für Rasterbildfernschreibmaschinen. Angemeldet am 29. Juli 1952, veröffentlicht am 21. November 1957, Anmelder: Telefonbau & Normalzeit GmbH, Erfinder: Fritz Karl Preikschat.
  3. a b Telefonbau und Normalzeit GmbH: Letter of TELEFONBAU and NORMALZEIT G.M.B.H. to Mr. Fritz Preikschat (Vertrag), 1957-05-31, Frankfurt am Main. (Memento vom 29. Oktober 2016 im Internet Archive) (8 Seiten). Zitat: „[…] 1) Patent 8101 Klasse 21a1, Gruppe 17, Anmeldetag: 29.7.1952, Fernschreiber; 2) Patent 15749 Klasse 21a1, Gruppe 7/01, Anmeldetag: 29.7.1952, Umschalteinrichtung für Fernschreiber, bei dem die Schriftzeichen in Rasterpunkte zerlegt sind; 3) Patent 15759 Klasse 21a1, Anmeldetag: 29.7.1952, Schreibkopf für Raster-Fernschreibmaschine; 4) Patent 9043 Klasse 21a1, Anmeldetag 17.1.1953, Fernschreiber; 5) Patent 12196 Klasse 21a1, Anmeldetag 24.6.1954, Schreibkopf für Fernschreibmaschine […]“

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