Nierenbiopsie

Die (perkutane) Nierenbiopsie ist ein 1951 eingeführter[1] medizinischer Eingriff, der durchgeführt werden kann, wenn der Verdacht auf eine Nierenkrankheit vorliegt. Als Erstbeschreiber gilt jedoch der Nephrologe Hans Bellin (1969).

Bei der Nierenbiopsie wird mit einer Biopsienadel Gewebe aus der Niere entnommen. Indikationen für eine Biopsie können eine Proteinurie, eine Hämaturie, ein akutes Nierenversagen, ein systemischer Lupus erythematodes, das Nichtfunktionieren einer Transplantatniere oder eine chronische Niereninsuffizienz sein.[2] Auch zur Verlaufskontrolle einer Behandlung und bei einer Transplantatabstoßung[3] kann eine Biopsie von einer der beiden Nieren beziehungsweise von der Spenderniere angezeigt sein.[4]

Gelegentlich wird auch die transkutane Entnahme eines Nierensteins (bei einer Nephrolithiasis) mit einer Biopsiezange zur weiteren Steinanalyse als Nierenbiopsie bezeichnet.

  1. Horst Kremling: Über Schwangerschaft und Niere. Ein Rückblick. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 17, 1998, S. 275–282; hier: S. 279.
  2. http://nephrologie.uniklinikum-leipzig.de/download/Indikationen%20zur%20Nierenbiopsie%20V6%20-%2017112010.pdf
  3. Gerhard Rodeck: Urologische Erkrankungen, Band 18, Praxis der Allgemeinmedizin, Urban & Schwarzenberg, München, Wien, Baltimore 1987, ISBN 3-541-13121-7, S. 174.
  4. The Merck Manual, 20. Auflage, Merck Sharp & Dohme, Kenilworth 2018, ISBN 978-0-911910-42-1, S. 2073.

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