PRISM

Logo des PRISM-Programms.[1]
Das zugrundeliegende Foto stammt von dem britischen Wissenschaftler und Fotografen Adam Hart-Davis, der jedoch entgegen seinen eigenen Copyright-Bedingungen weder als Urheber genannt noch verlinkt wurde und auch nicht um Erlaubnis für die Verwendung gefragt wurde.[2][3]

PRISM (US: [ˈprɪzəm]; GB: [ˈprɪz(ə)m]; deutsch Prisma) ist ein seit 2005[4] existierendes und als Top Secret eingestuftes Programm zur Überwachung und Auswertung elektronischer Medien und elektronisch gespeicherter Daten.[5] Bei der Bezeichnung PRISM handelt es sich um ein Apronym mit der Bedeutung Planning tool for Resource Integration, Synchronization, and Management („Planungswerkzeug für Ressourcenintegration, Synchronisation und Management“).[6] Es wird von der US-amerikanischen National Security Agency (NSA) geführt und gehört wie die anderen Teilprogramme „Mainway“, „Marina“ und „Nucleon“ zu dem groß angelegten Überwachungsprogramm „Stellarwind“.[7]

Laut einer zuerst von der US-amerikanischen Washington Post[8] und dem britischen Guardian[9] im Juni 2013 veröffentlichten Präsentation sind an dem Programm neun der größten Internetkonzerne und Dienste der USA beteiligt: Microsoft (u. a. mit Skype), Google (u. a. mit YouTube), Facebook, Yahoo, Apple, AOL und Paltalk.[8]

PRISM soll eine umfassende Überwachung von Personen innerhalb und außerhalb der USA ermöglichen, die digital kommunizieren. Dabei sei es der NSA und dem FBI[8] laut der Washington Post möglich, auf live geführte Kommunikation und gespeicherte Informationen bei den beteiligten Internetkonzernen zuzugreifen, wobei aus den Folien selbst lediglich hervorgeht, dass es Echtzeitbenachrichtigungen zu gewissen Ereignissen gibt, z. B. wenn sich ein Benutzer anmeldet oder eine E-Mail verschickt.[1] Auf welche Daten zugegriffen werden kann, soll laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom jeweiligen Anbieter abhängen.[10]

Aufgedeckt wurde dieses Programm durch den Techniker Edward Snowden, einen ehemaligen CIA- und NSA-Mitarbeiter,[11][12] der die Daten als „Whistleblower“ dem Guardian und der Washington Post zuspielte.[13] Einige US-Politiker und IT-Sicherheitsexperten sowie zahlreiche Bürgerrechtsgruppen und -aktivisten haben die ohne konkreten Verdacht vorgenommenen Überwachungsmaßnahmen im Rahmen des Programms als „illegal“ bzw. als „Bruch der US-Verfassung“ bezeichnet.

Die Veröffentlichungen zu PRISM sind Teil verschiedener Offenlegungen geheimer US-amerikanischer Dokumente, durch die Edward Snowden die Überwachungs- und Spionageaffäre 2013 auslöste.

  1. a b The Washington Post: NSA slides explain the PRISM data-collection program. In: The Washington Post. 6. Juni 2013, abgerufen am 24. März 2014 (englisch).
  2. GCCS 4.x Interoberability Certification Status. (PDF 78 kB) In: jitc.fhu.disa.mil. 24. Oktober 2005, archiviert vom Original; abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  3. Der Standard: USA zapfen Rechner von Internet-Firmen an. In: Der Standard. 7. Juni 2013, archiviert vom Original am 12. Juni 2013; abgerufen am 24. März 2014.
  4. Tom Murse: What Does the NSA Acronym PRISM Stand For? In: about news. 30. November 2015, archiviert vom Original; abgerufen am 11. April 2024 (englisch).
  5. Barton Gellman: U.S. surveillance architecture includes collection of revealing Internet, phone metadata. In: The Washington Post. 16. Juni 2013, archiviert vom Original am 18. Juni 2013; abgerufen am 24. März 2014 (englisch).
  6. a b c Barton Gellman, Laura Poitras: U.S., British intelligence mining data from nine U.S. Internet companies in broad secret program. In: The Washington Post. 6. Juni 2013, archiviert vom Original am 15. Juni 2013; abgerufen am 24. März 2014 (englisch).
  7. Glenn Greenwald, Ewen MacAskill: NSA Prism program taps in to user data of Apple, Google and others. In: The Guardian. 7. Juni 2013, archiviert vom Original am 31. Juli 2013; abgerufen am 24. März 2014 (englisch).
  8. Johannes Kuhn: Prism: So überwacht die NSA das Internet. In: Süddeutsche Zeitung. 7. Juni 2013, archiviert vom Original am 2. August 2013; abgerufen am 24. März 2014.
  9. Marc Pitzke: Ex-CIA-Mitarbeiter outet sich als Prism-Whistleblower. In: Spiegel Online. 10. Juni 2013, archiviert vom Original am 1. August 2013; abgerufen am 24. März 2014.
  10. Zeit Online-Autor zz: US-Überwachungsaffäre: NSA-Whistleblower sucht politisches Asyl. In: Zeit Online. 10. Juni 2013, archiviert vom Original am 7. August 2013; abgerufen am 24. März 2014.
  11. Kai Biermann, Monika Pilath: Überwachungsprogramm Prism: US-Regierung zapft Facebook und Google an. In: Zeit Online. 7. Juni 2013, archiviert vom Original am 12. August 2013; abgerufen am 24. März 2014.

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