Pathozentrismus

Der Begriff Pathozentrismus setzt sich aus den Wörtern Pathos (griechisch πάθος [páthos]: das Leid) und Zentrum (κέντρον [kéntron]: der Mittelpunkt) zusammen. Ein synonymer Begriff ist Sentientismus[1] (von lateinisch sentire = empfinden, fühlen). Es handelt sich um einen ethischen Ansatz, der allen empfindungsfähigen Wesen einen moralischen Eigenwert zuspricht, weil sie empfinden können, und anderen Wesen aufgrund der Annahme einer fehlenden Empfindungsfähigkeit einen solchen abspricht. Pathozentrische Ansätze gehen häufig von einer utilitaristischen Grundposition aus. Der Pathozentrismus stellt eine normative Ausgangsposition dar, aus der sich eine moralische Notwendigkeit des Tierschutzrechtes oder Tierrechts ableiten lässt. Die Ansicht, dass sich aus der Leidensfähigkeit eines Lebewesens das Gebot zum besonderen Schutz ergibt, findet heute in vielen Rechtssystemen (z. B. Tierschutzgesetz) und Selbstverpflichtungen (Unternehmensgrundsätze, Forschungsrichtlinien) Ausdruck.

Pathozentristen sehen die Benachteiligung empfindungsfähiger Wesen aufgrund ihrer Artzugehörigkeit als Speziesismus, eine Form willkürlicher Diskriminierung. Daher impliziert kohärenter Pathozentrismus die Berücksichtigung der Interessen aller empfindungsfähigen Tiere.

  1. Etwa in K. Ott, R. Döring: Theorie und Praxis starker Nachhaltigkeit. Metropolis-Verl., 2004. Vorlage:Cite book: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.

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