Plateosaurus

Plateosaurus

Skelettrekonstruktion von Plateosaurus engelhardti aus Trossingen (Exemplarnummer AMNH 6810) im American Museum of Natural History in New York

Zeitliches Auftreten
Obertrias (mittleres Norium bis Rhaetium)[1][2]
217,4 bis 201,3 Mio. Jahre
Fundorte
  • Mittel- und Westeuropa
Systematik
Echsenbeckensaurier (Saurischia)
Sauropodomorpha
„Prosauropoda“
Plateosauridae
Plateosaurus
Wissenschaftlicher Name
Plateosaurus
von Meyer, 1837

Plateosaurus („Breitweg-Echse“) ist eine basale (ursprüngliche) Gattung der sauropodomorphen Dinosaurier. Sie ist Typus- und namensgebende Gattung der Familie Plateosauridae. Funde dieser Tiere stammen aus der Obertrias (mittleres Norium bis Rhaetium), vor allem Mitteleuropas, und sind damit etwa 217 bis 201 Millionen Jahre alt.

Derzeit werden zwei Arten von Plateosaurus anerkannt: die Typusart P. engelhardti aus dem späten Norium und Rhaetium sowie die erdgeschichtlich etwas ältere Art P. gracilis aus dem frühen Norium. Systematik und Taxonomie der plateosauriden Dinosaurier sind allerdings noch immer umstritten, und es besteht eine Vielzahl von Gattungs- und Artsynonymen.

Der erste Fund eines Plateosaurus gelang 1834 Johann Friedrich Engelhardt in der Region Heroldsberg unweit von Nürnberg. Er übergab das Material dem Frankfurter Wirbeltier-Paläontologen Hermann von Meyer zur Bearbeitung. Dieser beschrieb es 1837 unter dem Namen Plateosaurus engelhardti. Damit war Plateosaurus der fünfte wissenschaftlich beschriebene Dinosaurier, wenn auch die Gattung von Richard Owen nachfolgend nicht zur Definition der Dinosauria herangezogen wurde, da das seinerzeit bekannte Material recht unvollständig und nach damaligem Kenntnisstand schwer als Dinosaurier zu erkennen war. Heute ist Plateosaurus einer der am besten bekannten Dinosaurier, von dem weit über 100 teils vollständige Skelette in sehr guter Erhaltung gefunden wurden.

Plateosaurus war ein bipeder (zweibeiniger) Pflanzenfresser mit einem kleinen Schädel, der auf einem langen, biegsamen Hals saß, scharfen, aber gedrungenen Zähnen, kräftigen Hinterbeinen und einer starken Greifhand mit vergrößerter Daumenkralle, die möglicherweise bei der Nahrungsbeschaffung oder dem Abwehrverhalten eingesetzt wurde. Ungewöhnlich für einen Dinosaurier ist die bei Plateosaurus stark ausgeprägte Entwicklungsplastizität (englisch: developmental plasticity): Ausgewachsene Individuen waren nicht alle mehr oder minder gleich groß, sondern zwischen 4,8 und 10 m lang und wogen zwischen 600 kg und 4 Tonnen. Die Lebensdauer der meisten Individuen, die bislang untersucht wurden, lag zwischen 12 und 20 Jahren.

Trotz der reichhaltigen Funde und der guten Erhaltung des Materials war das Erscheinungsbild von Plateosaurus lange Zeit umstritten, was zu teilweise einander widersprechenden Rekonstruktionen führte. Einige Forscher entwarfen Hypothesen zur Fortbewegung, Ernährung, Paläobiologie und -ökologie sowie zur Taphonomie der Fundstücke, die nach aktuellem Stand der Forschung in klarem Widerspruch zu den geologischen und paläontologischen Befunden stehen, die sich aus der Skelettanatomie und den Gegebenheiten der Fundstellen ableiten lassen. Seit 1980 wurden die Taxonomie und Taphonomie, seit 2000 die Biomechanik und andere Aspekte der Paläobiologie von Plateosaurus neu untersucht, wodurch sich das Gesamtbild der Gattung grundlegend geändert hat.

Wegen seiner Häufigkeit in Süddeutschland verlieh der Paläontologe Friedrich August Quenstedt Plateosaurus den Spitznamen „schwäbischer Lindwurm“.

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