Scoutkreuzer

Die HMS Sentinel, der erste Scout Cruiser.

Scoutkreuzer (auch Scout-Kreuzer[1], Späherkreuzer[2] oder Aufklärungskreuzer[3]) bezeichnet einen Militärschiffstyp, der von der Royal Navy (und in geringem Umfang von anderen Marinen) in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts bis zum Vorfeld des Ersten Weltkrieges gebaut wurde. Es handelte sich dabei um Kreuzer, die auf Kosten von Bewaffnung und Panzerung eine für ihre Zeit und Schiffsgröße hohe Geschwindigkeit besaßen. Die Schiffe waren damit als Flottenaufklärer und schwere Flottillenführer konzipiert. So sollte unter anderem je ein Scoutkreuzer als Führungsschiff einem Zerstörerverband vorausfahren und dabei Angriffsziele für die kleineren Zerstörer auskundschaften.

Vergleichbare Schiffstypen stellten die italienischen Esploratori und die österreichisch-ungarischen Rapidkreuzer dar. Das Deutsche Reich plante 1916 einen „Spähkreuzer“; das Projekt wurde allerdings nicht umgesetzt.

Durch die Entwicklung schnellerer und kampfstärkerer Zerstörer galt das britische Scoutkreuzer-Konzept bereits vor Beginn des Weltkrieges als veraltet. Nachfolgeprojekte wurden von der Royal Navy ab 1913 nicht mehr als Scout Cruiser klassifiziert. In den 1920er Jahren definierten dann die Flottenkonferenzen für Kreuzer vergleichbarer Größe, unabhängig von deren Aufgabe und Panzerung, die international übliche Bezeichnung Leichter Kreuzer.

  1. so genannt in: Jahrbuch für Deutschlands Seeinteressen 1909, Verlag E.S. Mittler
  2. so genannt in: Oswald Flamm: Schiffbau: Zeitschrift für die gesamte Industrie auf schiffbautechnischen und verwandten Gebieten, Band 8, Berliner Union Verlagsgesellschaft m.b.h., 1907, S. 737
  3. so genannt in: Oswald Flamm: Schiffbau: Zeitschrift für die gesamte Industrie auf schiffbautechnischen und verwandten Gebieten, Band 6, Berliner Union Verlagsgesellschaft m.b.h., 1904, S. 441

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