Sicherheitsdilemma

Das Sicherheitsdilemma bezeichnet eine paradoxe Situation, in der das Beharren mehrerer Staaten auf ihren sicherheitspolitischen Interessen und ihr dementsprechendes Handeln letztendlich zu einer verstärkten politischen Instabilität führt. Unter Umständen mündet dieses Verhalten in Kriege, sodass das Ergebnis der Situation der Absicht aller beteiligten Akteure, mehr Sicherheit herzustellen, widerspricht. Das Dilemma der Beteiligten besteht demgegenüber darin, dass bei mangelnder Vermittlung dieses Ergebnis nur dadurch vermieden werden kann, indem einer der beteiligten Staaten nachgibt, obwohl für diese Verhaltensweise keine zwingenden Erfolgsaussichten bestehen.

Der US-amerikanische Politikwissenschaftler John H. Herz konzipierte den Begriff des Sicherheitsdilemmas,[1] während das dem Konzept zugrundeliegende Problem sich bereits in den Schriften Immanuel Kants andeutet.[2] Bei der Erforschung des Phänomens greifen die Internationalen Beziehungen mitunter auf spieltheoretische Erkenntnisse zurück, die sich vor allem auf das Gefangenendilemma beziehen.

Eine prominente Ausprägung des Sicherheitsdilemmas ist das Wettrüsten.

  1. Ulrich Menzel: Zwischen Idealismus und Realismus. Die Lehre von den internationalen Beziehungen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001, S. 17 f.
  2. Vgl. Tobias Bevc: Politische Theorie. UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2007, S. 231.

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