Speziesismus

Speziesismus (aus Spezies (=Art) und -ismus) bezeichnet die moralische Diskriminierung von Lebewesen ausschließlich aufgrund ihrer Artzugehörigkeit. Dies schließt ein, dass das Leben oder das Leid eines Individuums nicht oder weniger stark berücksichtigt wird, weil es nicht einer bestimmten Spezies, in der Regel der Spezies Mensch (Homo sapiens), angehört. Die Bezeichnung wurde erstmals 1970 von dem britischen Psychologen Richard Ryder verwendet,[1] um einen aus dem Anthropozentrismus abgeleiteten Art- oder Speziesegoismus oder -zentrismus auszudrücken. Auch der umstrittene australische Philosoph Peter Singer hat in seinen Werken den Speziesismus kritisiert und plädiert für die Ausweitung des Gleichheitsprinzips auf tierische Wesen.

Speziesismus hat als theoretische Konzeption insbesondere in einen Teil der Tierrechtsbewegung und in die Tierethik Eingang gefunden. Auch im naturwissenschaftlichen Bereich findet der Begriff vereinzelt Verwendung. Beispielsweise beruft sich der Evolutionsbiologe Richard Dawkins auf das Konzept.[2] Speziesismus wird als Unterdrückungsform mit Parallelen zum Rassismus oder Sexismus unter Menschen gesehen. Die ausgesprochenen Gegner des Speziesismus bezeichnen sich selbst als Antispeziesisten.

  1. Richard D. Ryder: Speciesism Again: The original leaflet. In: Critical Society. 1. Jahrgang, Nr. 2, 2010, S. 1–2 (criticalsocietyjournal.org.uk (Memento des Originals vom 14. November 2012 im Internet Archive) [abgerufen am 4. Dezember 2011]). Vorlage:Cite journal: Der Parameter language wurde bei wahrscheinlich fremdsprachiger Quelle nicht angegeben.
  2. R. Dawkins: Gaps in the mind. In: The Great Ape Project. Herausgegeben von Paola Cavalieri und Peter Singer. Fourth Estate 1993.

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