Tauwetter-Periode

Tauwetter-Periode (russisch хрущёвская оттепель chruschtschewskaja ottepel [xruˈʃʲʃʲɔˑfskəjə ˈɔˑtʲtʲɪpʲɪlʲ], deutsch ‚Chruschtschow’sches Tauwetter‘) nennt man die auf den Tod Stalins im Jahr 1953 folgende Periode in der Sowjetunion und den Staaten des Ostblocks. Sie bedeutete eine Auflockerung des herrschenden Stalinismus durch größere Freiheit im kulturellen Bereich, einen beginnenden Abbau des Gulag-Systems und eine ansatzweise Entspannung des Ost-West-Konflikts. Sie endete spätestens mit der Entmachtung Nikita Chruschtschows im Jahr 1964. Der Name geht auf den 1954 erschienenen Roman Tauwetter von Ilja Ehrenburg zurück.

Auslöser für das Ende der „Eiszeit“ und den Beginn des Tauwetters war der Tod Stalins am 5. März 1953. Drei Jahre später stieß Chruschtschow im Februar 1956 auf dem XX. Parteitag der KPdSU mit seiner Geheimrede Über den Personenkult und seine Folgen eine wahrnehmbare „Entstalinisierung“ an: Er übte erstmals Kritik am Personenkult um Stalin und benannte stalinistische Verbrechen der 1930er Jahre. Die Tauwetter-Periode führte auch zum Kurs der „friedlichen Koexistenz“ in der sowjetischen Außenpolitik. Gegenüber dem titoistischen Jugoslawien schlug Chruschtschow einen Anerkennungskurs ein.


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