Textualismus

Unter dem Begriff Textualismus, im Englischen auch als Literalism bezeichnet, firmiert im US-amerikanischen Verfassungsrecht die Denkschule, die eine wortgetreue Auslegung von Verfassung und Gesetzen befürwortet. Sie lehnt die Einbeziehung eines dokumentierten Entstehungsprozesses und zeitgleicher Kommentare wie z. B. die Federalist Papers (Föderalistenartikel), die bis heute als authentische Verfassungskommentare der Generation der Gründerväter gelten, ab. Strikter Textualismus kann weder dem Konservatismus noch dem Liberalismus zugerechnet werden, da er unabhängig von Ideologien nur der präzisen Textauslage treu sein soll.

Bei der Handhabung des Wortlauts sind die Anhänger des Textualismus gespalten. Während die einen die Bedeutung des Wortlauts auf die Verwendung der englischen Sprache zur Zeit der Ausarbeitung beziehen, sprechen sich die anderen für eine Auslegung nach Maßgabe des Englischen aus, wie es heute verwendet wird. Textualismus wird oft fälschlicherweise mit Originalismus in Verbindung gebracht.


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