Winkelverzerrung

Unter Winkelverzerrung versteht man in der Kartografie, Geometrie und Geodäsie einerseits die Eigenschaft vieler Kartenprojektionen, dass Winkel in der Natur (bzw. gemessene Winkel) auf einer Karte verändert dargestellt werden, andererseits auch die Größe der Winkelverzerrung selbst.

Die Winkelverzerrung bedeutet eine Formänderung durch die Kartenprojektion – wie sie z. B. bei Planigloben an der Verzerrung der am Kartenrand liegenden Kontinente erkennbar ist. Die Verzerrung ist i. a. bei flächentreuen (geografisch verwendeten) Projektionen am größten, bei winkeltreuen Abbildungen (z. B. der Geodäsie oder Messtechnik) jedoch Null.

Keine Winkelverzerrung ist hingegen, was auf manchen winkeltreuen Karten wie der Mercatorprojektion auffällt: z. B. die merkliche Vergrößerung von Grönland oder die scheinbare Verbreiterung von Sibirien. Sie ist eine Folge der kartografischen Flächenverzerrungen, wie sie bei nicht flächentreuen, überwiegend in der Geografie benutzten Karten auftritt.


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