Agende

Als Agende wird in den evangelischen Kirchen das Buch (bzw. die Bücher) bezeichnet, in dem die feststehenden und wechselnden Stücke (Ordinarium und Proprium) des regulären Gottesdienstes sowie der Amtshandlungen (Kasualien) aufgeführt sind. In einigen Landeskirchen wird dafür auch die Bezeichnung Gottesdienstbuch verwendet. Eine Agende enthält neben Liturgiemodellen, die den historisch gewachsenen Gottesdienstablauf und seine Gestaltungsvarianten darstellen, die nach jedem Sonn- und Feiertag im Kirchenjahr ausgerichteten Gebete und Texte gemäß der Perikopenordnung.

Als Kirchengesetz ist die Agende für evangelische Liturgen verbindlich.

Dem Wortlaut folgend ist eine Agende (von lat. agere) das, was zu tun ist. In der Tat beschreibt eine Agende das, was im gefeierten Gottesdienst jeweils vom Liturgen und von der Gemeinde vorgenommen wird (aufstehen, sitzen, gehen, stehen, beten, singen); sie kann deshalb auch als eine Verhaltens- bzw. Handlungsanweisung angesehen werden. Dies wird hinsichtlich des Liturgen besonders in den hier angegebenen Rubriken sichtbar, welche beschreiben, was dieser speziell an der entsprechenden Stelle des Gottesdienstes zu tun hat. Die Agende für den Liturgen ist mit dem Gesangbuch für die Gemeinde in der Landeskirche und den Freikirchen vergleichbar. Die Agende gehört zur Gruppe der liturgischen Bücher.

Das katholische Pendant zur Agende bildet für die Heilige Messe das Messbuch, das in der altkatholischen Kirche als Eucharistiebuch bezeichnet wird. Für die Bischofsmesse und bischöfliche Amtshandlungen gilt das Pontifikale, für die Spendung von Sakramenten, Segnungen und Weihen das Rituale Romanum und für das Stundengebet das Brevier oder Stundenbuch.

Für andere Konfessionen siehe Liste liturgischer Bücher.


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