Ahmadiyya

Mirza Ghulam Ahmad, Begründer der Ahmadiyya

Die Ahmadiyya (Urdu احمدیہ Ahmad-tum‘) ist eine islamische Gemeinschaft, die von Mirza Ghulam Ahmad in den 1880er Jahren in Britisch-Indien gegründet wurde. Ab 1889 leisteten ihm die Anhänger den Treueid. Sie ließen sich 1901 unter dem Namen Ahmadiyya Musalmans in die offiziellen Zensuslisten der britisch-indischen Verwaltung eintragen.

Die sich als Reformbewegung des Islams verstehende Religionsgemeinschaft hält an den islamischen Rechtsquellen – Koran, Sunna und Hadith – fest, wobei zusätzlich die Schriften und Offenbarungen von Mirza Ghulam Ahmad eine erhebliche Bedeutung haben.[1] Die Gemeinde sieht sich dem Islam zugehörig. Vonseiten der meisten anderen Muslime wird die Ahmadiyya-Lehre dagegen als Häresie betrachtet und abgelehnt.[2] In islamischen Ländern werden die religiösen Gemeinden und deren Aktivitäten entsprechend bekämpft, was zu Beschränkungen und Verfolgung in diesen Ländern führte.

Die von Mirza Ghulam Ahmad gegründete Gemeinschaft spaltete sich in der Nachfolgefrage nach dem Tod seines Nachfolgers Nuur ud-Din in zwei Gruppen, die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) und in die Ahmadiyya Andschuman Ischat-i-Islam Lahore (AAIIL),[3] wobei die AMJ die AAIIL weitgehend verdrängt hat. Die derzeitige Hauptverwaltung der AMJ befindet sich in London (Großbritannien), die AAIIL hat ihre internationale Zentrale in Lahore. Die Nachfolger Ghulam Ahmads werden von der AMJ als Khalifat ul-Massih (Nachfolger des Messias) bezeichnet.

  1. Dietrich Reetz (Hrsg.): Islam in Europa: Religiöses Leben heute. Ein Portrait ausgewählter islamischer Gruppen und Institutionen. Waxmann, Münster 2010, S. 95.
  2. Fundamantalismus im Islam: Die Ahmadiyya-Bewegung: Zwischen muslimischer Missionssekte und Führerkult. (PDF; 80 kB)
  3. Juan Eduardo Campo: Encyclopaedia of Islam. In: Encyclopedia of world religions. Facts On File, New York 2009, S. 24.

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