Akephalie

Akephalie (von altgriechisch aképhalos „ohne Haupt“) bezeichnet in der Politikethnologie die Herrschaftsfreiheit in traditionellen menschlichen Gesellschaften; soziale Entscheidungen werden dabei im gemeinsamen Diskurs gefunden. Nach der Definition des deutschen Ethnologen und Soziologen Christian Sigrist wird eine Gesellschaft, die politisch nicht durch eine Zentralinstanz organisiert ist, akephal genannt. Sigrist spricht dabei auch von regulierter Anarchie.[1] Der deutsche Soziologe Thomas Wagner bezeichnet akephale Gesellschaften als egalitäre Konsensdemokratie.[2]

  1. Christian Sigrist: Regulierte Anarchie: Untersuchungen zum Fehlen und zur Entstehung politischer Herrschaft in segmentären Gesellschaften Afrikas. In: Heinrich Popitz (Hrsg.): Texte und Dokumente zur Soziologie: Studien des Instituts für Soziologie. Walter, Olten u. a. 1967, S. ??.
  2. Thomas Wagner: Irokesen und Demokratie: Ein Beitrag zur Soziologie interkultureller Kommunikation. Lit, Münster 2004, ISBN 3-8258-6845-1, S. ?? (Doktorarbeit).

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