Amharen

Straßenszene im Jahr 2009 in Gonder, im amharischen Siedlungsgebiet Äthiopiens
Straßenszene im Jahr 2009 in Gonder, im amharischen Siedlungsgebiet Äthiopiens

Die Amharen (amharisch አማራ Amara) waren traditionell die wichtigste staatstragende Volksgruppe Äthiopiens.

Sie sprechen eine äthiosemitische Sprache, das Amharische, das mit dem Altäthiopischen verwandt ist, aber nicht direkt von diesem abstammt. Die Amharen sind Christen und gehören zum größten Teil der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche an. Daneben gibt es jedoch, besonders in der Region Wällo, auch eine größere Zahl von Amharen, die Muslime sind.

Die Amharen sind sprachlich mit den Tigray verwandt. Beide Volksgruppen werden in der Bezeichnung Habescha zusammengefasst. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Bezeichnung Amhara ausschließlich für die amharische Sprache und für die mittelalterliche Provinz Amhara (im Gebiet von Wällo) gebraucht; die amharisch sprechenden Menschen bezeichne(te)n sich selbst allgemein als „Äthiopier“ oder als Bewohner der jeweiligen geographischen Region[1].

Bei der Volkszählung von 2007 wurden in Äthiopien fast 20 Millionen Menschen als Amharen gezählt, womit sie 26,89 % der Gesamtbevölkerung ausmachen und das zweitgrößte Volk nach den Oromo sind. Rund 15,7 Mio. Amharen leben in der Amhara-Region, wo sie 91,48 % der Bevölkerung stellen und zu 87,6 % auf dem Land leben. In allen anderen Regionen des Landes leben Amharen vorwiegend in städtischen Gebieten. In der Landeshauptstadt Addis Abeba leben 1,2 Mio. Amharen (47,05 % der Bevölkerung), in Oromia über 1,9 Millionen.[2]

  1. Donald N. Levine: Amhara, in: Siegbert Uhlig (Hrsg.): Encyclopaedia Aethiopica, Band 1, 2003, ISBN 3-447-04746-1
  2. Zentrale Statistikagentur: Summary and Statistical Report of the 2007 Population and Housing Census Results (Memento vom 5. März 2009 im Internet Archive) (PDF; 4,7 MB)

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