Apartheid (wörtlich „Getrenntheit“) bezeichnet das politische System der staatlich festgelegten und organisierten Rassentrennung in Südafrika und Südwestafrika. Dabei wurde die Bevölkerung anhand äußerer Merkmale in acht verschiedene „Rassen“ eingeteilt und kennzeichnete sich durch eine autoritäre, selbsterklärte Vorherrschaft der weißen, europäischstämmigen Bevölkerungsgruppe. Obwohl die überwiegende Mehrheit der Menschen Schwarze waren, lag die politische und wirtschaftliche Macht ausschließlich in den Händen der weißen Bevölkerungsminderheit und führte zu einer massiven institutionellen Benachteiligung der nicht-weißen Bevölkerungsmehrheit. Zentrales Merkmal war die räumliche Segregation der schwarzen Bevölkerungsgruppe, die in sogenannten Homelands angesiedelt wurden. Die Apartheid begann am Anfang des 20. Jahrhunderts und erreichte in den 1940er Jahren, besonders nach dem Wahlsieg der Nationalen Partei (1948), ihre Hochphase. Sie endete nach massivem Widerstand der schwarzen Bevölkerung ab 1990 in einer Transformationsphase von umfassenden Verhandlungen mit einem demokratischen System- und Regierungswechsel, bei dem Nelson Mandela 1994 der erste schwarze Präsident der Republik Südafrika wurde. Heute wird der Begriff manchmal auch als Synonym für rassistische Segregation im Allgemeinen verwendet.[1] Zudem wurde das politische Handeln mit solchen Bestrebungen als Straftatbestand ins internationale Recht aufgenommen (→ Apartheid (Recht)).
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