Apostelkirche (Konstantinopel)

Darstellung der Himmelfahrt Christi aus dem Marienhomiliar des Mönchs Jakobos Kokkinobaphos (12. Jahrhundert). Bibliothèque nationale de France, Paris, MS gr. 1208, fol. 3v.

Die Apostelkirche (griechisch Άγιοι Απόστολοι Agioi Apostoloi, von den Byzantinern auch Polyandreion oder Myriandrion genannt) war eine christliche Kirche in Konstantinopel, der ehemaligen Hauptstadt des Byzantinischen Reiches. Nach der Hagia Sophia war die Apostelkirche die bedeutendste unter den großen Kirchen des Oströmischen Reiches. Ihre Anfänge lassen sich bis in die Zeit der Neugründung der Stadt durch Konstantin den Großen zurückverfolgen. Während der Herrschaft Justinians I. wurde sie neu errichtet. Vom Tod Konstantins bis ins 11. Jahrhundert n. Chr. diente sie als Begräbnisstätte der byzantinischen Kaiser. Nach der Eroberung von Konstantinopel im Jahr 1453 durch die Osmanen und der Umwandlung der bisherigen Hauptkirche Hagia Sophia in eine Moschee wurde sie für kurze Zeit Kathedrale der Patriarchen von Konstantinopel. Schon 1461 allerdings wurde die Apostelkirche, die sich mittlerweile in einem schlechten baulichen Zustand befand, abgerissen, um Platz für die neu zu errichtende Fatih-Moschee zu schaffen. Der Sitz des Patriarchats wurde zugleich in die Pammakaristos-Kirche verlegt.[1] Einen ungefähren Eindruck vom Aussehen der Apostelkirche vermittelt noch heute der nach ihrem Vorbild errichtete Markusdom in Venedig.

  1. Gábor Ágoston, Bruce Alan Masters: Encyclopedia of the Ottoman Empire. S. 216.

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