Atari 800XL

Atari 800XL
Atari 800XL
Hersteller
Logo von Atari, Inc.

Atari, Inc. (bis Juli 1984)
Atari, Corp. (ab Juli 1984)
Hauptentwickler
Mark Lutvak (Leitung), Joe Decuir (ANTIC), George McLeod (GTIA), Doug Neubauer (POKEY), Steve Mayer Research Lab (Hardware, Betriebssystem),[1] Regan Cheng (Gehäuse)[2]
Verkaufsstart und Neupreis
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten November 1983 für 299 US-Dollar
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich November 1983 für 249 £
Deutschland April 1984 für ca. 800 DM
Einstellung der Produktion
November 1985
Deutschland frühe 1990er Jahre
Hauptprozessor
6502 „Sally“ @ 1,79 MHz (NTSC)
6502 „Sally“ @ 1,77 MHz (PAL)
Arbeitsspeicher ab Werk
64 KB DRAM
Grafikausgabe
Diverse Text- und Grafikmodi
8 monochrome Sprites („Player“ und „Missiles“)
Farbauswahl aus einer Palette von 256 Farben
Tonausgabe
4 Tongeneratoren (Ausgabe via TV)
Lieferumfang (USA)
Computer, Netzteil, Anleitung, zwei Styroporschalen, Verpackung

Der Atari 800XL ist ein Heimcomputer des US-amerikanischen Herstellers Atari, Inc. Er basiert auf einer eigens für Atari gefertigten Variante des 6502-Mikroprozessors.

Der Computer ist eine Weiterentwicklung des im März 1983 in den USA veröffentlichten Atari 1200XL. Die elektronischen Hauptbestandteile blieben weitestgehend erhalten, lediglich das optische Erscheinungsbild und technische Details zur Erweiterbarkeit und zur Produktionsvereinfachung wurden überarbeitet. Als direkten Konkurrenten zum Commodore 64 stattete Atari den Rechner mit 64 Kilobyte (KB) Arbeitsspeicher aus. Wie bei dem mit nur 16 KB Arbeitsspeicher ausgerüsteten Einsteigermodell Atari 600XL ist die Programmiersprache Atari BASIC im Rechner enthalten und steht nach dem Einschalten zur Verfügung.

Das Gerät kam – begleitet von umfangreichen Werbekampagnen – Ende 1983 weltweit in den Handel. Im Weihnachtsgeschäft 1983 war der Computer wegen der verzögerten Produktionsaufnahme nicht in der nachgefragten Menge lieferbar, wodurch größere Marktanteile an die Konkurrenz, insbesondere den Commodore 64, verlorengingen. Nach der Übernahme Ataris durch Jack Tramiel folgten bis zum Weihnachtsgeschäft 1984 weltweit schrittweise drastische Preissenkungen. Diese machten den Atari 800XL zum preisgünstigsten Computer seiner Leistungsklasse, vermochten jedoch nicht den Commodore 64 als Marktführer zu verdrängen.

Nach Markteintritt der Nachfolgebaureihe, der XE-Modelle, Anfang 1985 wurde parallel dazu die Produktion des Atari 800XL noch bis zum November 1985 weitergeführt. Mit dem Mitte 1986 beginnenden allmählichen Niedergang in Nordamerika und Westeuropa erlebte der Computer in den RGW-Staaten ein unerwartetes Aufleben, das – zusammen mit der XE-Baureihe – in der dortigen Marktführerschaft gipfelte. Die unerwartet große Nachfrage führte im Juli 1988 zu einer Wiederaufnahme der Produktion. Ende 1992 stellte Atari die Unterstützung und damit auch die Herstellung seiner 8-Bit-Computer endgültig ein.

Die Fachpresse lobte kurz nach Erscheinen das ansprechende Äußere, die gute Verarbeitung, das eingebaute Atari BASIC und das große Angebot an Peripheriegeräten und Programmen.

  1. Marty Goldberg, Curt Vendel: Atari Inc. Business is Fun. Syzygy Company Press, 2012, S. 454.
  2. Marty Goldberg, Curt Vendel: Atari Inc. Business is Fun. Syzygy Company Press, 2012, S. 695.

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