Besessenheit

Peter Paul Rubens: „Das Wunder des Hl. Ignatius von Loyola“, 1617/1618. Der Jesuit Ignatius treibt Dämonen aus. Links hat eine besessene Frau einen Krampfanfall und muss von einem Zuschauer gestützt werden. Die Menge blickt gebannt auf die Besessenen oder auf den Heiligen. Links im Hintergrund fliegen die grau dargestellten Dämonen durch das Kirchenschiff davon.[1]

Besessenheit bezeichnet das „Inbesitzgenommensein“ eines Lebewesens durch das Handeln des Betroffenen bestimmende, in den Menschen „eingefahrene“ Wesen oder übernatürliche Kräfte, die sich in einem ausgeprägten Erregungszustand zeigt. Die Verhaltens- und Bewusstseinsänderung wird in einigen Religionsgemeinschaften und Glaubensrichtungen auf das Eindringen eines Dämons, eines Geistes oder einer Gottheit zurückgeführt. Der Duden bezeichnet besessen als im Volksglauben verwurzelt „von bösen Geistern beherrscht, wahnsinnig“ oder allgemeiner als „von etwas völlig beherrscht, erfüllt.“[2]

Der Begriff Besessenheit wird im übertragenen Sinne auch medizinisch und psychologisch, aber auch historisch im kriminologisch-polizeilichen Bezug[3] verwendet.

  1. Vincent Crapanzano: Introduction. In: Vincent Crapanzano, Vivian Garrison (Hrsg.): Case Studies in Spirit Possession. (= Contemporary Religious Movements: A Wiley-Interscience Series) John Wiley & Sons, New York 1977, S. 2.
  2. besessen. Duden.de; abgerufen am 7. Oktober 2014.
  3. Michel Foucault: Wahnsinn und Gesellschaft. Eine Geschichte des Wahns im Zeitalter der Vernunft. Frankfurt 1969. Surveiller et punir. La naissance de la prison. Gallimard 1975; deutsch: stw 1976

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