Bullengraben

Bullengraben
Der Bullengraben am Grabenkreuz, 2009

Der Bullengraben am Grabenkreuz, 2009

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5831120000
Lage Berlin, Bezirk Spandau, Ortsteile: Staaken, Wilhelmstadt, Spandau
Flusssystem Elbe
Abfluss über Havel → Elbe → Nordsee
Quelle Altstaaken, am ehemaligen Krankenhaus Staaken-West
52° 31′ 55″ N, 13° 8′ 16″ O
Quellhöhe etwa 32 m ü. NN
Mündung In Wilhelmstadt zwischen Schulenburg- und Dischingerbrücke verrohrt in die HavelKoordinaten: 52° 31′ 45″ N, 13° 11′ 59″ O
52° 31′ 45″ N, 13° 11′ 59″ O
Mündungshöhe etwa 30 m ü. NN
Höhenunterschied etwa 2 m
Sohlgefälle etwa 0,44 ‰
Länge 4,5 km
Einzugsgebiet 1,4 km² ; gesamter Grünzug inklusive Nebengewässer: 2,3 km²
Abfluss am Pegel gesamter Grünzug: 8,9 (2004) MQ
5,6 l/s
Linke Nebenflüsse Stieglakegraben, Neustaakener Graben
Rechte Nebenflüsse Ramingraben/Amalienhofgraben, Egelpfuhlgraben
Durchflossene Seen Stieglakebecken, Wiesenbecken
Kanalisierter Entwässerungsgraben. 2004–2007 im Grünzug Bullengraben saniert und renaturiert.

Der Bullengraben ist ein bereits im 7. Jahrhundert kultivierter Wassergraben im Berliner Urstromtal. Er liegt im Berliner Bezirk Spandau und führt vom alten Dorfkern Staakens über rund fünf Kilometer nach Osten zur Havel, in die er, im letzten Stück unterirdisch verrohrt, nördlich des Burgwalls Spandau mündet. Über Jahrhunderte zur Melioration der feuchten Niederung genutzt, dient der Graben seit den 1960er-Jahren als Entwässerungsgraben zur Aufnahme des Regenwassers aus den umliegenden Spandauer Stadtquartieren. Die Bebauung der Gebiete um den Bullengraben spiegelt einen Teil der Spandauer Siedlungsgeschichte wider.

Zwischen 2004 und 2007 wurde der in den 1960er und 1970er Jahren kanalisierte und anschließend vernachlässigte Graben im Rahmen einer Ersatzmaßnahme durch die DB ProjektBau saniert. Parallel zum Graben legte die Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn den bis zu 200 Meter breiten Grünzug Bullengraben/Lindenufer mit Spiel- und Sportplätzen, Erholungsflächen, Brücken, Stegen und einem Weg an, der bis zum Elsflehter Weg geht. Der rund vier Meter breite und mit glattem Asphalt belegte Bullengrabenweg (Nr. 20 der 20 grünen Hauptwege Berlins) steht Fußgängern, Radfahrern und Skatern zur Verfügung. Im letzten Teilstück bezieht der Grünzug den Burgwallgraben und eine rund 100 Meter lange Promenade an der Havel ein. Zudem wurden im Grünzug liegende Biotope wie das Stieglakebecken und Wiesenbecken sowie zuführende Gräben wie der Egelpfuhlgraben renaturiert. Für die Schaffung der Gesamtanlage erhielt die Deutsche Bahn 2008 den Gustav-Meyer-Preis, der seit 1995 alle zwei Jahre für hervorragend geplante öffentliche Grün- und Parkanlagen vergeben wird. Der Preis trägt den Namen Johann Heinrich Gustav Meyers, des ersten Städtischen Gartenbaudirektors Berlins.


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