Care-Arbeit

Kinderbetreuung ist Care-Arbeit …
…, ebenso die Sorge für alte Menschen.

Care-Arbeit oder Sorgearbeit oder Pflegearbeit bezeichnet Tätigkeiten der Fürsorge, des Pflegens und des sich um jemanden kümmern.

Der Ausdruck care work entstand in den 1990er Jahren im englischen Sprachraum[1] und schloss an feministische Theorien um Reproduktionsarbeit und Haus- und Familienarbeit im Zuge der zweiten Frauenbewegung an. Dort wurde unbezahlte Hausarbeit als gesellschaftlich notwendige und zumeist von Frauen geleistete Arbeit sichtbar gemacht und ihre Bedeutung für die Wiederherstellung der Arbeitskraft herausgearbeitet.[2] Mit dem Care-Begriff wurden unter anderem der Arbeitsinhalt und die Beziehungsaspekte von Pflege stärker reflektiert. Care-Arbeit umfasst bezahlte und unbezahlte Arbeit. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen anderer Personen (englisch other centred work[3]).

Unter Care-Arbeit fällt beispielsweise Kinderbetreuung, -erziehung oder Altenpflege, es werden aber auch familiäre Unterstützung, Häusliche Pflege und freundschaftliche Hilfen darunter verstanden. Überwiegend wird diese Arbeit von Frauen geleistet. Bis in die Gegenwart werden die verschiedenen Stränge nicht als ein gesellschaftspolitisch zentrales, zusammenhängendes Politikfeld gesehen, oder entsprechend bearbeitet.

  1. Emily K. Abel; Margaret K. Nelson: Circles of Care: Work and Identity in Women's Lives. State University of New York Press, New York 1990.
  2. Bettina Haidinger, Käthe Knittler: Feministische Ökonomie. Eine Einführung. Mandelbaum, Wien 2014, S. 75–86.
  3. Kathleen Lynch, Judy Walsh: Love, Care and Solidarity: What Is and Is Not Commodifiable. In: Kathleen Lynch, John Baker, Maureen Lyons (Hrsg.): Affective Equality. Love, Care and Injustice. Palgrave Macmillan, Basingstoke 2009, ISBN 978-0-230-21249-7, S. 35–53, hier S. 36.

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