Chirurgie

Chirurgischer Eingriff in Dresden (1956)

Die Chirurgie (über lateinisch chirurgia von altgriechisch χειρουργία cheirurgía „Arbeiten mit der Hand, Handarbeit, Handwerk, Handwirkung“) ist das Teilgebiet der Medizin, das sich mit der operativen Behandlung von Krankheiten und Verletzungen beschäftigt. Eine die Chirurgie oder Teilgebiete der Chirurgie ausübende Person wird Chirurg (von lateinisch chirurgus: bis ins 16. Jahrhundert[1] gleichbedeutend mit ‚Wundarzt‘;[2] heutiges Synonym: operativ tätiger Mediziner[3]) genannt.

Dagegen wurde als Chirurg (von griechisch χειρουργός cheirourgos, wörtlich „Handwerker“) schon in der Antike – bis weit in die Neuzeit hinein – ein Arzt bezeichnet, der eine (nicht notwendigerweise blutige[4]) Manipulation am Körper des Patienten vornahm.

Die moderne Chirurgie entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts, nachdem sich die Grundlagen der heutigen Asepsis und Antisepsis zur Verhütung von Wundinfektionen und Blutvergiftungen, sowie die der Anästhesie[5] sowie ein tieferes Verständnis von Physiologie und Pathophysiologie entfaltet hatten.[6]

  1. Vgl. etwa Philippus Begardi: Index Sanitatis. Eyn schoens und vast nützlichs Buechlin, genant Zeyger der gesundtheyt […]. Worms 1539, Blatt IV.
  2. Georges (1913).
  3. Arnulf Thiede: Reflexionen zur chirurgischen Laufbahn: Gegenwart und Zukunft der Chirurgie. In Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 231–252, hier: S. 247.
  4. Noch für Girolamo Fabrizio (1533–1619) waren das Einrenken von luxierten Gelenken und die nichtoperative Therapie von Knochenbrüchen chirurgische Maßnahmen.
  5. Vgl. etwa N. M. Greene: Anesthesia and the development of surgery (1848–1896). In: Anesthesiology, Band 58, 1979, S. 5–12.
  6. Ulrich von Hintzenstern, Wolfgang Schwarz: Frühe Erlanger Beiträge zur Theorie und Praxis der Äther- und Chloroformnarkose. Teil 1: Heyfelders klinische Versuche mit Äther und Chloroform. In: Der Anaesthesist, Band 45, Heft 2, 1996, S. 131–139, hier: S. 138.

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