Composite Tissue Allotransplantation

Unter der Composite Tissue Allotransplantation (engl. für Verschiedene-Gewebe-Transplantation oder Zusammengesetzte-Gewebe-Transplantation) oder verkürzt CTA versteht man eine Verpflanzung von zusammengesetzten Geweben von einem toten Individuum (Spender) auf ein anderes (Empfänger) im Rahmen einer Transplantation. Es handelt sich somit um eine Sonderform der Allotransplantation. Die einzelnen Gewebetypen sind dabei verschieden, aber untereinander verbunden und bilden einen einzelnen Körperteil. Dies ist z. B. bei einer Hand der Fall. Im Falle einer CTA nennt man das so transplantierte Gewebe auch Composite Tissue Allograft.

Da manche Körperteile, wie Gesicht, Arm, Bein etc., nach Verlust nur schlecht oder gar nicht rekonstruiert werden können und sich kein adäquater Ersatz in Prothesen finden lässt, stellt die CTA für manche Patienten eine echte Option bei der Wiederherstellung ihrer vollen Funktionalität dar. Damit ist die Transplantationschirurgie in ein Feld vorgestoßen, in dem es nicht mehr allein darum geht, Leben zu retten, sondern nunmehr auch darum, die Lebensqualität zu verbessern.[1][2]

Die CTA kann gute und ansprechende Ergebnisse liefern, besonders im Vergleich zu konventionellen Methoden, wenn es z. B. darum geht, dem Patienten zu einem neuen Gesicht zu verhelfen. Allerdings ist sie auch umstritten – Hauptkritikpunkt ist die lebenslange Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva), obwohl die CTA keine lebensnotwendige Maßnahme darstellt – und wird daher nur bei streng ausgewählten Patienten vorgenommen.[3]

  1. Karsten Knoblock, Hans-Günther Machens, Peter M. Vogt: Composite Tissue Allotransplantation (CTA) – wirklich eine reine Gewebespende? am 128. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, 3.–6. Mai 2011, München. doi:10.3205/11dgch422
  2. BG Klinik Ludwigshafen: Forschungsgruppe „Composite Tissue Allotransplantation 1“ (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive)
  3. K. Knoblock, P.M. Vogt: Die rekonstruktive Sequenz des 21. Jahrhunderts. In: Der Chirurg. Mai 2010, Springer Verlag. doi:10.1007/s00104-010-1917-3

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