Danewerk

Die Bestandteile des Danewerks
1 Krummwall, 2 Hauptwall, 3 Nordwall
Thyraburg: am nordöstlichen Ende des Hauptwalls (2)
4 Verbindungswall zur Anbindung von Haithabu (rote Fläche: Haithabu)
Halbkreiswall: rings um Haithabu, am östlichen Ende des Verbindungswalls
5 Kograben
6 Schlei-Seesperrwerk
7 Osterwall als Verbindung zum Windebyer Noor
Weitere Wälle im Umfeld des Danewerks
Kurzer Kograben: südlich der Mitte des Kograbens (5)
8 Stummes Werk
9 Wälle im Waldgebiet Tiergarten
Lage des Danewerks im nördlichen Schleswig-Holstein. In der rechten Karte weisen die gelben Pfeile auf den geringen Abstand zwischen den Wasserwegen Schlei und Rheider Au hin.

Das Danewerk (dänisch Dannevirke, altdänisch danæwirchi) ist ein komplexes System dänischer Grenzbefestigungen, das im Frühmittelalter zur Sicherung der dänischen Südgrenze geschaffen wurde und sich heute im nördlichen Schleswig-Holstein befindet. Es besteht aus Wällen mit Wehrgräben, einem künstlichen Plateau namens „Thyraburg“ und einem Seesperrwerk in der Schlei. Die bedeutendsten Befestigungen wurden in der Schleswiger Landenge zwischen der Schlei im Osten, der Treene im Westen und der Rheider Au im Süden angelegt.

Das Danewerk wurde im Lauf von Jahrhunderten immer weiter ausgebaut. In der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde zuerst der Hauptwall als Erdwall angelegt. Um 700 kam der Krummwall als Verlängerung nach Westen hinzu. Ein weiterer, noch stärkerer Ausbau folgte um 737. In dieser Zeit entstanden der Nordwall sowie im Osten der Osterwall und das Schlei-Seesperrwerk in der Großen Breite der Schlei, mit dem sich die Durchfahrt der von der Ostsee kommenden Schiffe kontrollieren ließ. In der Wikingerzeit entstanden innerhalb weniger Jahrzehnte der Halbkreiswall der Handelssiedlung Haithabu und ein Verbindungswall dorthin sowie südlich davon der 6,5 Kilometer lange Kograben.

Im 19. Jahrhundert erlangte das Danewerk eine besondere Bedeutung als nationales Symbol für Dänemark. Während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung (1848–1851) wurde es militärisch genutzt. Anfang der 1860er Jahre, im Vorfeld des Deutsch-Dänischen Krieges (1864), wurde das Danewerk mit Schanzen ausgebaut. In dieser Zeit wurde es stark umgestaltet.

Die Wallzüge sind heute noch zu etwa 80 % der Strecken erhalten, zum Teil allerdings stark verschleift. Die Relikte des Danewerks gelten als das größte archäologische Denkmal Nordeuropas. Am 30. Juni 2018 wurde das Danewerk zusammen mit Haithabu als Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk zum UNESCO-Welterbe erklärt.


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