Davidpsalm

Mittelalterliche Darstellung, wie David die Psalmen diktiert.
David betet – hier dargestellt auf einer Radierung Rembrandts
Ambrosius Lobwassers Vertonung der Psalmen Davids, 1698

Ein Davidpsalm ist ein Psalm aus dem biblischen Buch der Psalmen, der in seinem ersten Vers auf den israelitischen König David verweist. Davidisierung des Psalters bezeichnet die Verbindung der Psalmen mit dem Leben und Wirken Davids, sodass der Leser David als Vorbild betrachten kann, dessen Darstellung sich im Gegenzug poetisierte.

Die Angabe lautet in der hebräischen Fassung מִזְמוֹר לְדָוִד (mizmor ledavid). Der Ausdruck wird traditionell als Angabe einer Urheberschaft („le auctoris“) verstanden und mit „von David“ übersetzt (beispielsweise in der Einheitsübersetzung und der Lutherbibel). Die Präposition לְ (le) kann sich aber auch auf die Richtung beziehen, sodass der Ausdruck mit „für/über David“ oder „dem David zugehörig“ wiederzugeben ist. Damit wird dann die messianische Bedeutung des Psalms für das jüdische Volk ausgedrückt. In vierzehn der Davidpsalmen wird diese Angabe durch biographische Angaben über David entsprechend den Samuelbüchern ergänzt. Dadurch wird David nicht nur zur Identifikationsfigur für den Psalmenbeter, sondern David poetisiert dargestellt. In der redaktionsgeschichtlichen Forschung seit dem 19. Jahrhundert werden diese Psalmenüberschriften in der Regel als sekundär eingestuft.

Die Davidpsalmen sind die größte namentlich markierte Psalmengruppe vor den zwölf Asafpsalmen und den zwölf Korachpsalmen.[1]

  1. Erich Zenger: Einleitung in das Alte Testament. 9. Auflage. Kohlhammer Verlag, 2015, ISBN 978-3-17-030351-5, S. 436.

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