Decke (Saiteninstrument)

Die gewölbte Decke (arched top) einer akustischen Schlaggitarre mit Schallloch in f-Form

Die Decke ist ein Bauteil von Streichinstrumenten, von Zupfinstrumenten aus der Lautenfamilie sowie von Harfen. Als Decke wird die separat angefertigte Oberseite des Korpus bezeichnet, die auf den Zargen aufliegt oder bei Instrumenten mit massivem Korpus (Solidbody) flach auf diesem liegt und ganzflächig verleimt ist. Bei Instrumenten, bei denen ein stark gewölbter Boden die Zargen ersetzt, liegt die Decke direkt auf den hochgewölbten Kanten des Korpusbodens auf. Dies gilt für die meisten modernen Harfen und für Schalenhalslauten (zum Beispiel Neapolitanische Mandoline, arabische Oud und indische Sitar) sowie für einige Akustikgitarren, etwa bestimmten Instrumenten des Herstellers Ovation.[1]

Besonders bei akustischen Instrumenten mit Resonanzkörper haben Material und Form der Decke großen Einfluss auf den Instrumentenklang, da die Decke einerseits die Schwingungen der Saiten über den Steg aufnehmen muss, andererseits das Schwingungsverhalten der Saiten aber auch möglichst wenig beeinträchtigen soll. Bei Instrumenten mit Resonanzkörper trägt die Decke außer dem Steg in der Regel eines oder mehrere Schalllöcher. Bei Streichinstrumenten europäischen Ursprungs haben diese traditionell eine F- oder C-Form (siehe auch F-Loch) und liegen zu beiden Seiten des Stegs; bei Lauten, Konzertgitarren und Konzertmandolinen ist ein einzelnes, rund oder elliptisch geformtes Schallloch unmittelbar unter den Saiten am weitesten verbreitet.

  1. Bacon/Hunter: Totally Guitar, S. 16.

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