Deuterokanonisch

Beziehungen verschiedener Manuskripte des AT untereinander verdeutlichen das original griechische Kompilat. Einzelne Buchstaben stehen für Siglen besonders prominenter Handschriften: א, α', A, B, Q. Daneben stehen die Abkürzungen MT und LXX.[1] Die svg-Grafik zeigt weitere Details, wenn sie hinreichend groß dargestellt wird. Grundlage dieses Stemma ist die Urtext-Theorie von Paul de Lagarde, wie sie in der Encyclopaedia Biblica von 1899 referiert wurde

Deuterokanonisch (von altgriechisch δεύτερος [dɔʏ̯tərɔs], deutsch ‚zweiter‘ und altgriechisch κανών [kanoːn], deutsch ‚gerader Stab‘, daraus lateinisch canon ‚Maßstab‘) ist ein Begriff, mit dem bestimmte Schriften des Alten Testaments (AT) bezeichnet werden, die von der römisch-katholischen Kirche und teilweise von den orthodoxen Kirchen sowie den altorientalischen Kirchen als integraler Bestandteil der Bibel angesehen werden, also als kanonisch gelten, vom Judentum und von den Kirchen der Reformation jedoch für apokryph gehalten werden. Im protestantischen Raum ist auch der Begriff Apokryphen und in der ökumenischen Zusammenarbeit Spätschriften des Alten Testaments mit fast demselben Inhalt üblich. Als protokanonisch (von altgriechisch πρῶτος [proːtɔs], deutsch ‚erster‘) werden dagegen die auch im jüdischen und evangelischen Kanon enthaltenen Schriften des Alten Testaments bezeichnet. Die deuterokanonischen Bücher werden, um zusätzliche Schriften ergänzt, von den orthodoxen Kirchen als Anaginoskomena („lesenswerte“) bezeichnet.

  1. In diesem Diagramm ist mit LXX die originale Version der Septuaginta, bestehend aus den 5 Büchern Mose in griechischer Übertragung, in Autorschaft der Rabbinen, gemeint, sie ist bis auf seltene Fragmente verloren. Im Gegensatz dazu ist die Septuaginta, die auch griechisches Altes Testament genannt wird, oder andere Manuskripte, die in der Tradition der Kirche stehen, wie Lucian, Heysicius, Hexaplar, A, B, א [aleph] etc., nicht gemeint.

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