Deutschnationalismus

Als Deutschnationalismus wird eine politische Strömung in Österreich bezeichnet.

Der Deutschnationalismus ging aus dem deutschen Nationalismus der Deutschösterreicher („deutscher Nationalismus in Österreich“) hervor, der seine Kodifizierung 1882 mit dem Linzer Programm erhielt. In diesem Programm wurde vonseiten der deutschsprachigen Bildungselite Österreich-Ungarns die enge Anbindung der geschlossenen deutschsprachigen Siedlungsgebiete der Österreichischen Reichshälfte an das benachbarte Deutsche Reich vertreten, womit diese wieder die großdeutsche Lösung von 1848/49 aufgriffen. Begründet wurde der politische Zusammenschluss mit der Zugehörigkeit dieser Gebiete zum einstigen Heiligen Römischen Reich (bis 1806) und zum Deutschen Bund (1815–1866). In beiden hatte das alte Österreich eine führende Position.

In der Monarchie der Habsburger wurde der Deutschnationalismus vor allem durch die deutschnationale Bewegung vertreten, die anfänglich als großdeutsch-liberal und ab 1882 zunehmend als alldeutsch und antisemitisch agierte. 1885 kam es zum Bruch zwischen den Anhängern Georg von Schönerers und den traditionellen Großdeutschen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Wiedererrichtung der Republik Österreich wurden Personen als „deutschnational“ bezeichnet, die eine politische Annäherung Österreichs an die Bundesrepublik Deutschland forderten und damit in Ablehnung zur österreichischen Nation und im Gegensatz zur offiziellen Abgrenzungspolitik Österreichs stehen. In der Zweiten Republik gehören die Anhänger des Deutschnationalismus zur Stammwählerschaft der FPÖ seit Gründung dieser Partei.


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