EU-Skepsis

Als EU-Skepsis, auch Euroskeptizismus oder Europafeindlichkeit, wird eine Bandbreite inhaltlicher Positionen bezeichnet, deren gemeinsames Merkmal eine kritische Auseinandersetzung mit bzw. eine Ablehnung der europäischen Integration ist. Im Gegensatz zur Kritik an der konkreten Politik ihrer gewählten Akteure, kritisieren EU-Skeptiker das grundlegende politische System und die Ziele der Europäischen Union als solche. Einige Kritiker beziehen sich hierbei auch nur auf bestimmte Teilaspekte, wie etwa die Konstruktion des Euro („Euro-Kritiker“).

Wie im Brexit-Referendum von 2016 wird mit EU-Skepsis häufig der Wunsch verbunden, nationalstaatliche Souveränität zu bewahren oder wiederherzustellen. Die europäische Integration solle daher aufgehalten oder (etwa durch einen EU-Austritt) komplett revidiert werden. Dabei sprechen demoskopische Erhebungen dafür, dass die medial wahrgenommene und politisch artikulierte Skepsis gegenüber der EU und dem Euro die in der Bevölkerung tatsächlich vorhandene Ablehnung zu übersteigen scheint. So zeigen Umfragen, dass eine große Mehrheit der EU-Bürger die Europäische Union grundsätzlich unterstützen.[1][2][3]

Die entgegengesetzten Position ist der europäische Föderalismus, der eine noch stärkere Integration hin zu einem Europäischen Bundesstaat anstrebt.

Vielsprachiger Protest gegen die EU-Verfassung
  1. Bertelsmann Stiftung, 21. Oktober 2015: EU-Bürger vertrauen weiter auf die Europäische Union und den Euro
  2. „In Polen sind 72 Prozent der Bürger der EU gegenüber positiv eingestellt, in Ungarn 61 Prozent. Zwischen den Regierungen der beiden Länder kommt es im Austausch mit Brüssel seit Monaten, im Fall Ungarns gar seit Jahren, immer wieder zu Konflikten. Diese führen aber wohl nicht dazu, dass die Bürger die EU insgesamt ablehnen.“ In: Wirtschaftswoche, 8. Juni 2016 (abgerufen am 19. Januar 2018)
  3. Eurobarometer: Rekord-Zustimmung für EU. Abgerufen am 6. Mai 2020.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search