Erinnyen

Zwei Rachegöttinnen
(Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert nach einer antiken Vase)

Die Erinnyen oder Erinyen (altgriechisch Ἐρινύες Erinýes, in der Einzahl Ἐρινύς Erinýs, lateinisch Erinys, Erinnys) – bei den Griechen auch als Μανίαι Maníai, deutsch ‚die Rasenden‘, später als Eumeniden (Εὐμενίδες Eumenídes), bei den Römern als Furien (furiae, von furia ‚Wut, Raserei‘[1]) bezeichnet – sind in der griechischen Mythologie drei Rachegöttinnen:

  • Alekto (Ἀληκτώ Alēktṓ), „die (bei ihrer Jagd) Unaufhörliche“
  • Megaira (Μέγαιρα Mégaira, deutsch auch „Megäre“), „der neidische Zorn“.
  • Tisiphone (Τισιφόνη Tisiphónē, auch Τεισιφόνη Teisiphónē), „die Vergeltung“ oder „die den Mord Rächende“. Sie wird auf griechischen Amphoren häufig mit Hundekopf und Fledermausschwingen dargestellt.

Sie stellen die personifizierten Gewissensbisse dar. Im matriarchalen Kontext gelten sie als Verteidigerinnen mutterrechtlicher Prinzipien. Sie stehen im Zusammenhang mit Totenkult und Fruchtbarkeit.

Der Name Eumeniden, die Wohlmeinenden, wurde ihnen nach AischylosDie Eumeniden im Ergebnis des Verfahrens gegen Orestes verliehen, nachdem sie ihr Amt und ihre Macht verloren hatten. Diese Umbenennung wird als beschwichtigend-abwehrender Euphemismus betrachtet, der auf den in der Orestie vollzogenen historischen Umbruch zum patriarchalen Prinzip hindeute.

Als „Furie“ oder seltener „Megäre“ wird im übertragenen Sinn eine rasend wütende Frau bezeichnet.

  1. Georges, 1913.

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